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Perlator, Strahlregler, Luftsprudler. Was ist das eigentlich?

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Aktualisiert am: 26.03.2020

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Perlator, Luftsprudler, Strahlregler abgeschraubt

Grundsätzlich handelt es sich bei Mischdüsen, Perlatoren oder Luftsprudlern um Aufsätze an Wasserhähnen und Armaturen.

Sie verändern den Wasserstrahl. Perlatoren reduzieren die Menge des durchfließenden Wassers, mischen Luft bei und sorgen für einen gleichmäßigen und breiteren Strahl.
Sie verhindern, dass es spritzt oder dass das Wasser plätschert. Strahlregler sparen Wasser und Energie. Sie sind jedoch keine Wasserfilter.

Oft wird ein Strahlregler als Perlator bezeichnet. Dabei handelt e sich aber um eine Markenbezeichnung der Firma Neoperl.

Die Geschichte des Perlators

Bereits 1939 stellte die Firma Waterbury Pressed Metal einen Strahlregler für private Haushalte her. Dieser enthielt an der Düse seitlich angebrachte Luftschlitze. So wird dem Wasserstrahl Luft beigemischt. Hinzu kommen in der Düse mehrere übereinanderliegende (Metall-)siebe. Sie regulieren die Menge des Wasserdurchflusses. 1953 entwickelt der deutsche Hersteller Rokal einen neuartigen Strahlregler. Bei ihm ersetzt nun ein ringförmiger Spalt die seitlichen Luftschlitze. Die Luftzufuhr erfolgt von unten. Aus diesem Produkt wird die Marke Perlator. Aufgrund ihres durchschlagenden Erfolgs wird der Name Perlator bis heute oft als Synonym für Luftsprudler verwendet. Später übernimmt die Firma Neoperl GmbH die Produktion des Perlators1.

Wie funktionieren Luftsprudler?

Grundsätzlich verändert ein Luftsprudler den Wasserstrahl, der aus dem Wasserhahn kommt. Wenn Wasser mit hoher Fließgeschwindigkeit aus dem Wasserhahn fließt, entsteht ein Unterdruck. Dieser saugt die umgebende Luft an.
Bis heute sind beide Prinzipien, die seitlichen Luftschlitze und der ringförmige Spalt unten an der Mischdüse, bei den vielfältigen Modellen im Einsatz.

Das austretende Wasser erscheint durch die Luftbeimengung „voller“ und auch „weicher“. Vor allem verhindert der Perlator das Spritzen und Plätschern von Wasser, das aus dem Hahn kommt. Darüber hinaus fühlt sich das Wasser etwas wärmer an2.

Aufbau und Ausführung von Strahlreglern

Normale Strahlregler bestehen aus den Komponenten Dichtung, Innenteil und Mundstück. Es gibt sie aus Metall und aus Kunststoff. Bei der Größe kommen hauptsächlich zwei weit verbreitete Ausführungen zum Einsatz, die für einen Großteil von Wasserhähnen passend sind. Trotzdem sollte man sich vor dem Kauf genau informieren und den Durchmesser des Wasserhahns ausmessen. Empfehlenswert ist auch eine Beratung im Baumarkt, da es gerade auch bei Wasserhähnen unterschiedliche Konstruktionen gibt. Die meisten Perlatoren haben entweder ein Innengewinde mit 22 mm Durchmesser zum Anschrauben, mit der Handelsbezeichnung M22 IG, oder ein Außengewinde. Diese Strahlregler zum Einschrauben haben die Handelsbezeichnung M24 AG (24 x 1 mm). Die Größe „1 mm“ bezieht sich dabei auf die Steigung des Gewindes.

Bei heutigen Perlatoren kommen meistens Perlatoren mit Außengewinde zum Einsatz. Sondergrößen gibt es auch, sie sind aber oft nur auf Bestellung zu bekommen. Für Zuflüsse zu Badewannen gelten andere Größen.

Insgesamt gibt es heute ein breites Angebot an Perlatoren, die auch Spezifika wie Durchflussbegrenzung oder einen besonderen Kalkschutz bieten, indem anstelle des Siebs ein sogenannter Cascade-Strahlregler verwendet wird3.

Ein Strahlregler hilft, Wasser und Energie zu sparen

Ein großer Vorteil von Perlatoren liegt in ihrer Wasserersparnis. Sie sollen den Wasserverbrauch bis zu zwei Dritteln reduzieren. Bedenkt man, dass Perlatoren oft für unter 10 Euro zu haben sind, ist das ein großer Gewinn. Ein wassersparender Strahlregler reduziert die Durchflussmenge an einem Wasserhahn von 20 Liter pro Minute auf 6 Liter pro Minute, wenn man einen für Haushalte typischen Druck in der Leitung von 5 bar annimmt. Indem auch die Menge warmen Wassers reduziert wird, die durchfließt, spart man zugleich an Energie.

Wichtig ist hierbei, dass nicht jeder Strahlregler oder Perlator automatisch Wasser spart. Wenn es darum geht, ganz konkrete Durchflussmengen zu begrenzen, kann ein sogenannter PCA Strahlregler notwendig sein. Dieser besitzt einen integrierten Mengenregler. Deshalb sollte man sich gründlich über die zahlreichen Varianten, die es auf dem Markt gibt, vor einem Kauf informieren4.

Perlatoren reduzieren den Wasserverbrauch bis zu zwei Dritteln

Pflege und Reinigung des Perlators

Strahlregler sind wie alle Bestandteile einer Armatur hohen Belastungen ausgesetzt. Insbesondere in Regionen, in denen das Trinkwasser sehr kalkhaltig ist, kommt es zur Verkalkung, was die Leistungsfähigkeit des Perlators beeinträchtigt.

Für die Pflege und Reinigung des Perlators gibt es mehrere Möglichkeiten. Die komfortabelste Lösung sind moderne Perlatoren, wie der Cascade-Strahlregler, die man bei leichten Verunreinigungen nur noch abwischen muss. Meistens wird man aber den Perlator abschrauben müssen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, und der Vorgang erfordert etwas Umsicht.

Idealerweise geschieht das Abschrauben mit einer Armaturenzange. Hat man nur eine Rohrzange zur Hand, sollte man diese mit einem Lappen umwickeln, damit es nicht zu unschönen Kratzern auf der Armatur kommt. Die Mischdüse muss in der Regel entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden. Wichtig ist es, immer den Abfluss vorher zu schließen, damit nicht versehentlich Bestandteile des Perlators verloren gehen.

Rohrzange und Tuch als Schutz des Perlators
Perlator am Alb Filter mit einer Rohrzange entfernen

Daneben lassen sich viele Perlatoren mit Hilfe eines Montage- oder Serviceschlüssels abschrauben. Gegebenenfalls sollte man sich vor so einer Aktion auf den Informationsseiten des Armaturenherstellers oder des Perlators umsehen, um den geeigneten Schlüssel oder die beste Vorgehensweise zu finden5

Für eine Entkalkung werden die Bestandteile des Strahlreglers, die Gummidichtung, der Metallring und das Sieb in eine Entkalkungslösung gelegt. Dabei kann man gewöhnlichen Haushaltsessig und Wasser im Mischungsverhältnis 1:1 verwenden oder eine Essigessenz im Verhältnis 1:4. Oft wird empfohlen, die Essiglösung über Nacht einwirken zu lassen.

Bevor der Perlator wieder angeschraubt wird, sollte man Wasser durch den Hahn laufen lassen, da sich darin noch Schmutzpartikel befinden können. Dazu sollte auch das Gewinde am Wasserhahn gründlich gereinigt werden, bevor man die Mischdüse wiedereinsetzt.

Essig und Wasser mischen gegen Kalk

Es gibt noch eine andere, beliebte Möglichkeit, einen Wassersprudler zu reinigen, ohne ihn abzuschrauben. Bei diesem Haushalts-Hack wird die Entkalkungslösung in ein flexibles Behältnis gegeben, zum Beispiel in einen Luftballon oder einen Plastikbeutel. Dieses wird mit Klebeband an der Armatur befestigt, so dass die Flüssigkeit den Perlator umhüllt. Nach einem halben Tag sollte sich der Kalk gelöst haben.

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