Ihr Warenkorb

Legionellen im Trinkwasser

Legionellen sind Bakterien, die praktisch überall in der Natur vorkommen – vorwiegend in Süßwasser-Umgebungen wie Seen und Bächen, aber eben auch im Trinkwasser. Dort sind sie in sehr geringen, nicht gesundheitsgefährdenden Konzentration so gut wie immer vorhanden. Wenn sich diese Bakterien aber vermehren, können Legionellen schwere Krankheiten verursachen. 

Die Gefahr einer Erkrankung besteht beim Menschen weniger durch den Konsum von – mit Legionellen belastetem – Trinkwasser als vielmehr durch das Einatmen von kleinsten Wassertropfen (Aerosolen), etwa beim Duschen oder durch die Dämpfe eines Whirlpools. Laut Umweltbundesamt erkranken in Deutschland jährlich schätzungsweise zwischen 20.000 und 32.000 Personen an einer durch Legionellen hervorgerufene Lungenentzündung – der Legionellose. Bis zu 15 Prozent dieser Fälle enden tödlich. 1

Inhalt dieses Artikels

Autor:
Position:
Aktualisiert am: 05.07.2022

Jetzt teilen!

Section
Drop element here!

Was sind Legionellen?

Legionellen sind Bakterien, die natürlicherweise im Süßwasser vorkommen und sich in Warmwasserleitungen vermehren können. Ihr Name leitet sich tatsächlich vom Begriff “Legionär” ab, denn die Krankheit wurde das erste Mal in USA entdeckt und zwar bei einer Versammlung von US-Veteranen, der “Amerikanischen Legion” in Pennsylvania 1976.

Dort erkrankten 34 „Legionäre“ an einer bis dato unbekannten Infektion der Lunge, heute unter dem Namen Legionärskrankheit bzw. Legionellose bekannt. Eine Infektion beim Menschen passiert über das Einatmen legionellen-belasteter Aerosole. Solche fein zerstäubten Wassertropfen können zum Beispiel beim Duschen entstehen.

Vermehrung von Legionellen bei verschiedenen Temperaturen

Temperatur Vermehrung
bis 20 °Clangsame Vermehrung
ab 20 °Cmittlere Vermehrungsrate
30 °C bis 45 °Coptimale Bedingungen
ab 50 °Ckaum noch Vermehrung
ab 55 °CVermehrung nicht mehr möglich
ab 60 °CAbtötung der Keime

Vorkommen von Legionellen

Legionellen, die übrigens auch im Kompost oder in Klimaanlagen vorkommen, haben ideale Brutbedingungen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius. Besonders bei stehendem Wasser können sie sich ideal vermehren. Über 45 °C vermehren sich Legionellen kaum noch und ab 60 °C sterben sie ab.

Legionellen kommen also dort vor, wo warmes Wasser optimale Bedingungen für ihre Vermehrung bietet, so z.B. in:

Daher kommen Legionellenfilter vorrangig zum Einsatz in:

  • Duschen (öffentlich oder privat)
  • Whirlpools (öffentlich oder privat)
  • Schwimmbädern
  • Sporthallen
  • Pflegeheimen
  • Mietwohnungen, Privathaushalten etc.
Legionellen und Stäbchenbakterien im Überblick

Erkrankungen mit Legionellen

Als krankmachende Keime können Legionellen lebensbedrohliche Lungenentzündungen (Legionellose) und andere Krankheiten hervorrufen. Die „Legionärskrankheit“ wird durch Legionellen ausgelöst. Eine Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit Bakterien in Form einer Tröpfcheninfektion, beispielsweise, wenn beim Duschen oder beim Baden im Whirlpool der heiße Wassernebel eingeatmet wird.

Erkrankungen mit Legionellen – das Wichtigste in Kürze

Legionärskrankheit

  • Die Legionärskrankheit ist eine schwere Form einer Lungenentzündung.
  • Typische Symptome sind Brust- und Kopfschmerzen, Husten, Schüttelfrost und hohes Fieber meist über 40 Grad.
  • Gelegentlich geht die Krankheit einher mit schweren Verwirrtheitszuständen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall.
  • Die erste Beschwerden zeigen sich circa 2 bis 10 Tage nach dem Kontakt mit dem Erreger. 
  • Die schwere Lungenentzündung dauert rund vier Wochen. 
  • Bei 10 bis 15 Prozent der Betroffenen verläuft die Krankheit tödlich.

Pontiac-Fieber

  • Das Pontiac-Fieber ist eine grippeähnliche Krankheit und hat einen deutlich milderen Verlauf als die Legionellose.
  • Typische Symptome sind Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen.Gelegentlich geht Pontiac-Fieber auch mit Brustschmerzen und Husten einher.
  • Die ersten Beschwerden zwischen Ansteckung und Ausbruch liegen zwischen 5 Stunden und knapp 3 Tagen.
  • Die Erkrankung dauert rund eine Woche an.

Harnwegsinfekt

  • In einigen wenigen Fällen können Legionellen zu einem Harnwegsinfekt führen.
  • Unabhängig vom Krankheitsbild sind die Betroffenen nicht ansteckend.

Da viele Lungenentzündungen, die auf eine Legionelleninfektion zurückgehen, nicht als solche erfasst werden, kann man von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Besonders tückisch sind dabei die zunächst unspezifischen Krankheitszeichen wie hohes Fieber und Schüttelfrost, die nicht sofort auf eine Legionellen-Infektion hinweisen.

Bei nachgewiesenen Infektionen hat die Legionärskrankheit eine hohe Sterblichkeitsrate von 10 bis 15 Prozent. Laut Schätzungen des Bundesumweltamtes ist von bis zu 3.000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland auszugehen. Eine genaue Fallzahl gibt es nicht; das Robert Koch-Institut geht von 1,8 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern aus. 2

Verbreitung und Übertragung per Wassertröpfchen

Im Leitungswasser vorhandene Legionellen führen nicht direkt zu einer Gesundheitsgefährdung, erst die Aufnahme von Erregern in den menschlichen Organismus durch das Einatmen bakterienhaltigen Wassers als Aerosol kann zu einer Infektion führen. Dies geschieht z. B. über Klimaanlagen oder Luftbefeuchter im Haushalt, über Kühltürme oder Whirlpools, aber auch über Duschen, Respiratoren, Vernebler, Sauerstoffsprudler oder in der Zahnarztpraxis über Dentaleinheiten.

Wachsen und verbreiten können sich Legionellen durch von Menschenhand geschaffene Wassersysteme – so z. B.:

  • Duschköpfe
  • Waschtische
  • Kühltürme
  • Kühlsystemen mit Wasser-Ventilatoren
  • Whirlpools
  • Zierbrunnen und Wasserspiele
  • Warmwasserspeicher und Heizungen
  • Große, komplexe Sanitärsysteme

Beim Trinken von legionellen-belastetem Wasser ist eine Ansteckung nur in seltenen Fällen möglich, etwa dann, wenn das Wasser beim Verschlucken versehentlich über die Luftröhre in die Lunge gelangt.

Wie kommt es zu einer Infektion durch Legionellen?

Nur im Ausnahmefall wird eine Infektion also durch Trinken kontaminierten Wassers verursacht. Gefährlich ist vielmehr der Wassernebel, der von heißem Wasser ausgehen kann. Mit ihm werden kleinste Wasserteilchen, sogenannte Aerosole, eingeatmet. Wenn diese Aerosole verseucht sind, kann es zur gefährlichen Erkrankung kommen. 

Doch auch undichte Leitungen stellen eine mögliche Gefahrenquelle dar. Viele Menschen stecken sich auf Reisen an, wenn zum Beispiel an einem Urlaubsort oder auf einem Campingplatz Hygienevorschriften nicht beachtet werden. 

Die Gefahr geht dabei stets von verseuchtem Wasser aus. 

Bei einer Ansteckung durch verseuchtes Wasser spricht man von einer ambulant erworbenen Erkrankung. Darunter fallen 75 Prozent aller Infektionen. Eine Weiterverbreitung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Größere Ausbruchsgeschehen sind daher selten. Es zeichnet sich jedoch eine Zunahme von Infektionen seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 ab. Hierbei könnte der Klimawandel mit höheren Temperaturen und Starkregenereignissen eine Rolle spielen, denn insbesondere durch starke Regenfälle kommt es zur Verunreinigung von Wasser. 

Wie kommen Legionellen ins Trinkwasser?

Das Robert Koch-Institut nennt Wassertemperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius als optimale Wachstumsbedingungen für Legionellen. Besonders gefährlich wird es in Wasserbehältnissen mit stehendem Wasser, wo diese Temperaturen erreicht werden. Eine wichtige Rolle für die Entwicklung einer Gefahr durch Legionellen sind zudem Ablagerungen wie Kalk und vor allem der Biofilm, der sich in Rohren entwickelt. Er besteht aus Bakterien und organischen Substanzen.

Vor allem im stehenden Wasser können sich die Erreger gut vermehren. Daher sollte man nach einer längeren Abwesenheit – nach dem Urlaub – beim Öffnen des Wasserhahns erst mal ein paar Liter Wasser ablaufen lassen. Außerdem raten Experten davon ab, die Warmwassertemperatur der Trinkwasseranlage zu Hause zu senken. Das spart im Sommer zwar Energie und Kosten, kann aber auch ideale Bedingungen für die Vermehrung von Legionellen im Trinkwasser schaffen.

Vorkommnisse in Deutschland 2020 / 2021

Die deutsche Trinkwasserverordnung 3 schreibt in ihrer aktuellen Fassung vom 10. März 2016 eine regelmäßige Untersuchungspflicht auf Legionellen vor. 

Diese betrifft alle Unternehmer und sonstigen Inhaber von Trinkwasser-Installationen…

  • mit Großanlagen zur Trinkwassererwärmung, 
  • mit einer gewerblichen oder öffentlichen Nutzung (z. B. Schwimmbad), 
  • und wobei es zu einer Vernebelung des Trinkwassers (z. B. in Duschen) kommt. 

Dennoch gibt es immer wieder Meldungen über Duschverbote oder Schließungen von öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen oder Schwimmbäder – aufgrund eines Befalls mit Legionellen. Wir haben die wichtigsten Meldungen von 2020 und 2021 hier versammelt.

Legionellenbefall in Deutschland: Pressestimmen 2020 & 2021

Datum / Ort Nachricht
11.06.2021: Ergersheim Legionellen im Sportheim
19.05.2021: Aachen Monatelang geschlossene Sporthallen
03.05.2021: Warnemünde Wohnungen mit erhöhten Legionellen-Werten
18.03.2021: Baden-Baden Legionellenbefall in 86 Mehrfamilienhäusern
15.02.2021: LichtenbergLegionellenbefall in Neubausiedlung
26.11.2020: RastattDuschverbot in Sporthalle
23.09.2020: BielefeldLegionellen im Stadtbad
01.09.2020: FrankfurtLegionellen-Problem in Mietwohnungen
13.08.2020: FürthDuschverbot in Wohnsiedlung (Kavierlein)
11.08.2020: IngolstadtDuschverbot in Wohnsiedlung
August 2020: PotsdamÜberschrittene Grenzwerte 
23.07.2020: KölnInfektionen an Kölner Uniklinik

Wer ist besonders gefährdet?

Die meisten gesunden Menschen, die Legionellen ausgesetzt sind, werden nur selten krank. Vor allem ältere Menschen, Raucher sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem und chronischen Krankheiten (z. B. Diabetes) sind stärker betroffen. Männer erkranken ungefähr doppelt so häufig wie Frauen. 

Allgemein weisen folgende Personen ein erhöhtes Krankheitsrisiko auf:

  • Personen ab 50 Jahren
  • aktuelle oder ehemalige Raucher
  • Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung (COPD, Asthma)
  • Personen mit einem schwachen Immunsystem
  • Menschen, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem schwächen (z. B. nach einer Chemotherapie)
  • Personen mit Krebs 
  • Menschen mit Diabetes
  • Personen mit chronischen Nieren- oder Leberkrankheiten

Wie Legionellen im Trinkwasser vermeiden?

Bei Großanlagen und öffentlichen Gebäuden werden laut Trinkwasserverordnung regelmäßig Wasserproben untersucht. Wird eine bestimmte Konzentration von Legionellen nachgewiesen, gibt es eine gesetzliche Pflicht, dies dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden.

Im Sommer und Frühherbst treten in der Regel mehr Erkrankungen auf als zur kalten Jahreszeit. Dennoch können Legionellen immer dort auftreten, wo warmes Wasser zu lange steht. Wer im eigenen Wohngebäude vorsorgen möchte, damit sich Legionellen im Trinkwasser weniger verbreiten können, kann folgende Sicherheitsmaßnahmen befolgen.

  • Nutzen Sie die Wasserleitungen regelmäßig. 
  • Vermeiden Sie Stillstand in den Leitungen.
  • Vermeiden Sie tote Leitungen (Totstränge) im Leitungssystem.
  • Stellen Sie die Regler-Temperatur am Trinkwassererwärmer auf mindestens 60 °C.
  • Achten Sie – wenn möglich – darauf, dass die Wassertemperaturen im gesamten Leitungssystem überall mehr als 55 °C aufweisen. 

Wie kann man Legionellen abtöten?

Wenn Legionellen bereits vorhanden sind, können diese vor allem durch hohe Temperaturen abgetötet werden. Bei über 60 Grad Celsius können die Bakterien nicht überleben. Die Durchspülung von Wasseranlagen in Gebäuden mit heißem Wasser ist daher eine Option. Diese Methode wird von Unternehmen durchgeführt, die darauf spezialisiert sind, die Trinkwasserverordnung abzuwickeln, um z. B. Immobilien zu schützen. 

Es gibt Untersuchungen, die besagen, dass Legionellen auch höhere Temperaturen über einen gewissen Zeitraum überstehen. So zum Beispiel eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig von 2015, die Zweifel an der „Thermischen Desinfektion“ weckt. [4] 

Eine andere Methode ist der Einsatz von Chlor, das jedoch in hohen Mengen eingesetzt werden muss, um den Biofilm in Rohrleitungen wirksam zu entfernen. Für den Verbraucher ist der sachgemäße Einsatz von Wasserfiltern gegen Legionellen der sicherste Weg, sich zu schützen.

Checkliste: Maßnahmen im Einsatz gegen Legionellen  

Behördlich vorgeschriebene Maßnahmen

  • Durchspülung von Wasseranlagen und Rohren mit mindestens 60 Grad heißem Wasser
  • Durchspülung von Wasseranlagen und Rohren mit großen Mengen an Chlor

Maßnahmen, die sich für Verbraucher eignen

  • Einsatz von Wasserfiltern
  • besonders an Stellen, wo es zur Vernebelung von Trinkwasser kommt (Dusche, Whirlpool etc.)
Alb Filter Element Gehäuse mit Nano Kartusche
Alb Duschfilter installiert an Wandanschluss
Nano Kartusche mit Leistungsparameter
Schematische Darstellung der Duscharmatur mit Alb Duschfilter und Duschschlauch
Alb Filter - Alb Duschfilter Nano Edelstahl Natur
Alb Filter Element Gehäuse mit Nano Kartusche
Alb Duschfilter installiert an Wandanschluss
Nano Kartusche mit Leistungsparameter
Schematische Darstellung der Duscharmatur mit Alb Duschfilter und Duschschlauch
Alb Filter - Alb Duschfilter Nano Edelstahl Natur

Alb Filter NANO

Zertifizierter Schutz gegen Legionellen

Der Alb Duschfilter Nano ist sowohl als Trinkwasserfilter als auch als Duschfilter einsetzbar, insbesondere bei bakteriellen Belastungen im Wasser. Er bietet zuverlässigen Schutz gegen Legionellen und andere gefährliche Mikroorganismen in Dusch- und Trinkwasser. Das Gehäuse aus Edelstahl misst 120 mm x 69 mm und hat ein ½ Zoll-Gewinde für die Installation. Dieser Filter ist besonders nützlich, um sich vor der Legionärskrankheit oder anderen bakteriellen Infektionen zu schützen, und ist in einem Edelstahl-Finish erhältlich​1​.

Fazit: Legionellen im Trinkwasser

Legionellen sind gefährliche Keime, die eine unterschätzte Gefahr beim Kontakt mit Wasser darstellen. Neben behördlich vorgeschriebenen Maßnahmen, die von Bauherren, Immobilienbetreibern und Vermietern durchgeführt werden müssen, bieten besondere Wasserfilter gegen Legionellen dem Verbraucher Schutzmöglichkeiten.

Die Wasserfilter können dabei auch andere Funktionen haben, zum Beispiel das Entkalken, aber sie müssen in erster Linie festgeschriebene technische Standards erfüllen, um die Hygienesicherheit zuverlässig zu garantieren.

FAQs

Hier finden Sie weitere Informationen rund zu der Thematik “Legionellen im Trinkwasser?”.

Was sind Legionellen?

Legionellen sind im Wasser lebende, stäbchenförmige Bakterien. Sie können sowohl im Süß- als auch im Salzwasser vorkommen. Aufgrund ihrer natürlichen Verbreitung kommen sie in geringer Anzahl auch im Trinkwasser vor. In geringer Konzentration stellen Legionellen jedoch kein gesundheitsgefährdendes Risiko dar.

Was ist die Legionärskrankheit?

Die sogenannte „Legionärskrankheit“ wird durch Legionellen ausgelöst. Eine Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit Bakterien in Form einer Tröpfcheninfektion, beispielsweise, wenn beim Duschen der heiße Wassernebel eingeatmet wird. Eine Übertragung (Ansteckung) von Mensch zu Mensch ist ausgeschlossen.

Wie entstehen Legionellen in der Wasserleitung?

Das Robert Koch-Institut nennt Wassertemperaturen zwischen 25 und 45 °C als optimale Wachstumsbedingungen für Legionellen. Gefährlich wird es bei stehendem Wasser, das diese Temperaturen erreicht. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung spielen auch Ablagerungen wie Kalk und vor allem der Biofilm, der sich in Rohrleitungen entwickelt.

Was muss der Vermieter bei Legionellen tun? 

Die Gefahr durch Legionellen bedeutet für Vermieter weitreichende Verpflichtungen. In der Trinkwasserverordnung wurde 2011 ein Grenzwert für Legionellen festgelegt, der bei 100 Legionellen pro 100 Milliliter Wasser liegt. Daraus folgt eine regelmäßige Untersuchungspflicht für die Betreiber von Trinkwasseranlagen, also auch für Haus- und Immobilienbesitzer. Von der Regelung sind fast alle Mehrfamilienhäuser in Deutschland betroffen. Die genauen Bedingungen und die vorgeschriebenen Anzahlen und Intervalle solcher Untersuchungen können der aktuellen Trinkwasserverordnung entnommen werden. Diese unterliegt regelmäßigen Novellierungen.

Wann ist der Einsatz von Legionellenfiltern sinnvoll?

Trotz regelmäßiger Kontrollen und vorbeugender Maßnahmen gegen Legionellenbildung – wie thermischer Desinfektion oder Chlorierung des Wassers – ist der Einsatz eines Legionellenfilters ein sinnvoller Schutz. Er sollte überall dort verwendet werden, wo es zur Vernebelung von Trinkwasser kommt, etwa in Duschen oder Whirlpools. Als zusätzliche Schutzmaßnahme ist er auch dort angebracht, wo sich Personen mit einem erhöhten Risiko befinden. Vor allem für ältere Menschen und Menschen, deren Immunsystem geschädigt ist, kann eine Legionelleninfektion tödlich enden. Pflegeheime sollten daher ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit ihres Trinkwassers richten.

Quellenangaben

  • https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Legionellen-Gesundheitsgefahr-durch-mangelnde-Kontrollen,legionellen124.html
  • https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Legionellose.html
  • https://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2001/BJNR095910001.html
  • Studie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig: René Lesnik, Ingrid Brettar, Manfred G Höfle: Legionella species diversity and dynamics from surface reservoir to tap water: from cold adaptation to thermophily. In: The ISME Journal. 2015