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Leitungswasser Schweiz: Qualität & Inhaltsstoffe

Die Schweiz ist bekannt für gute Schokolade, Käse, Uhren und Messer. Doch wie sieht es mit dem Trinkwasser aus? Kann man das Leitungswasser in der Schweiz trinken? Wir gehen dieser Frage auf den Grund. 

In diesem Beitrag erfahren Sie,…

  • … ob Sie das Leitungswasser in der Schweiz trinken können, 
  • … welche Schadstoffe im Schweizer Wasser enthalten sein können, 
  • … welche Mineralien das Trinkwasser in der Schweiz enthält
  • … und woher das Schweizer Leitungswasser kommt.

Inhalt dieses Artikels

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Aktualisiert am: 06.03.2023

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Ist das Leitungswasser in der Schweiz trinkbar? 

Laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen ist das Trinkwasser in der Schweiz von guter Qualität1. Geregelt wird die Trinkwasserqualität durch die Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen2.

Trotzdem sollten Sie das Trinkwasser in der Schweiz nicht bedenkenlos trinken. Denn auch wie hierzulande kommt es immer wieder zu Grenzwertüberschreitungen. Zudem sind die Wasserwerke in der Schweiz nicht darauf ausgerichtet, Stoffe wie Hormone, Arzneimittel oder Pestizide zuverlässig aus dem Wasser zu filtern. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber zum Thema “Warum Wasser filtern?”.

Das Leitungswasser in der Schweiz weist übrigens eine weitaus bessere Ökobilanz als Mineralwasser auf3. Selbst bei Mineralwasser, das direkt aus der Schweiz kommt, ist der CO₂-Fußabdruck durchschnittlich 1500-mal größer als bei Leitungswasser. 

Tipp

Sie wollen wissen, was die tatsächliche Trinkwasserqualität vor Ort ist? In dieser interaktiven Karte können Sie direkt den gewünschten Ort eingeben und sich detaillierte Informationen zum Schweizer Wasser holen. 

Trinkwasserqualität in der Schweiz im Detail

Das Leitungswasser in der Schweiz wird regelmäßig kontrolliert. Derzeit umfasst der aktuelle Bericht die Wasserqualität aus den Jahren 2019-20214. Innerhalb dieses Zeitraumes wurden von den unterschiedlichen Kantonen insgesamt 211 Ereignisse gemeldet, in denen gewisse Grenzwerte minimal überschritten wurden und Maßnahmen eingeleitet werden mussten. Bei den Ereignissen handelt es sich um: 

  • Fäkalverunreinigungen aufgrund von Unwettern, Starkregen und Überschwemmungen
  • Chemische Verunreinigungen unter anderem durch Arsen und Nitrat
  • Verunreinigungen durch Pflanzenschutzmitteln wie Bentazon, Mecoprop und Chlorothalonil-Abbauprodukte

Auch das Grundwasser wird im Zuge dieses Berichts überprüft. Hier sieht die Situation etwas problematischer aus. Insbesondere in stark landwirtschaftlichen Bereichen hat die Schweiz häufig mit Überschreitungen bei Nitrat und Pflanzenschutzmitteln zu kämpfen. Dies wirkt sich allerdings bisher noch nicht so stark auf die Trinkwasserqualität in der Schweiz aus. 

Erhöhte Arsenwerte

Die Schweiz gerät immer wieder in den Verruf, mit erhöhten Arsenwerten konfrontiert zu sein. Gerade erst 2014 wurde daher auf Empfehlung der WHO hin der Grenzwert von 50 µg pro Liter auf 10 µg gesenkt. 

Tatsächlich waren im genannten Berichtszeitraum gerade einmal 0,08 % der Bevölkerung von Grenzwertüberschreitungen betroffen. Insgesamt sind die Arsenwerte in der Schweiz relativ niedrig. Lediglich in den Kantonen Graubünden, Tessin und Wallis treten hier zeitweise Probleme auf5

Chlorothalonil und seine Abbauprodukte

In letzter Zeit wird das als krebserregend eingestufte Pestizid Chlorothalonil immer häufiger im Zusammenhang mit dem Schweizer Wasser diskutiert. Dieses Fungizid wird seit den 1970er Jahren verwendet und gilt seit Januar 2020 als verboten

Besonders seine Metaboliten (Abbauprodukte) werden vermehrt im Trinkwasser gefunden6. Als Grenzwert gilt seit Ende 2019 eine vorsorglich sehr niedrig eingestufte Konzentration von 0,1 µg/l. Man geht davon aus, dass ca. 1 Million Einwohner mit Trinkwasser versorgt werden, das diesen Grenzwert überschreitet. 

Das stellt jedoch keine unmittelbare Gefahr dar, denn dieser Wert liegt weit unter dem toxikologischen Grenzwert 7. Der sogenannte ADI-Wert (Acceptable Daily Intake) beschreibt jene Menge eines Stoffes, den der Mensch täglich ein Leben lang zu sich nehmen kann, ohne gesundheitliche Folgen befürchten zu müssen. Bei Chlorothalonil liegt dieser Wert bei 15 µg /kg Körpergewicht und Tag. Das liegt weit über dem gesetzlich festgelegten Grenzwert. 

Beispiel

Bei einer erwachsenen Person mit 70 kg liegt der ADI-Wert bei insgesamt 1050 µg (70 kg x 15 µg). Geht man von einer sehr hohen Trinkwasserbelastung von 10 µg Chlorothalonil-Metaboliten pro Liter Wasser aus, so müsste diese Person ihr Leben lang täglich 105 Liter Wasser zu sich nehmen, um den ADI-Wert zu erreichen (1050 µg ÷ 10 µg).

Leitungswasser Schweiz: Mineraliengehalt 

Grundsätzlich enthält Leitungswasser eine Reihe unterschiedlicher Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit versorgen wir unseren Körper mit wichtigen Mineralien und erhalten dessen Funktionen aufrecht. 

Der tatsächliche Mineraliengehalt des Trinkwassers in der Schweiz variiert je nach Region und unterliegt Schwankungen. Für das Leitungswasser in Zürich liegen beispielsweise folgende Werte vor 8

MineralstoffMittelwert
Kalzium 52,2 mg/l
Magnesium 7,6 mg/l
Hydrogencarbonat 179 mg/l
Natrium 5,4 mg/l
Kalium 1,2 mg/l
Chlorid 5,9 mg/l
Nitrat 4,4 mg/l
Sulfat 14,7 mg/l
Kieselsäure 3,8 mg/l
Fluorid 0,07 mg/l

Schweizer Wasser: Woher kommt es? 

Die Schweiz verfügt mit ca. 1500 Seen, zahlreichen Bächen und Flüssen sowie ihren Gletschern über ein sehr großes Wasserdepot. Nicht umsonst wird es häufig als Wasserschloss Europas bezeichnet. 

Das Trinkwasser gewinnen die Schweizer zu 80% aus Grund- sowie Quellwasser und zu 20% aus Oberflächenwasser wie Seen und Flüsse. Verteilt wird das Wasser schlussendlich mithilfe eines ca. 93.400 km langen Trinkwasserleitungsnetzes. 

Leitungswasser trinken in der Schweiz?

In der Schweiz genießen Sie größtenteils Trinkwasser von relativ guter Qualität. Die zeitweisen Überschreitungen zahlreicher Pestizide und anderer Schadstoffe halten sich bislang noch in Grenzen und sind derzeit noch nicht als gesundheitsgefährdend einzustufen. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift aber jetzt schon zu einem Trinkwasserfilter und muss somit in Sachen Wasserqualität keine Kompromisse eingehen. 

FAQs zum Leitungswasser in der Schweiz

Muss man das Trinkwasser in der Schweiz filtern? 

Das Leitungswasser in der Schweiz hat eine gute Qualität. Da es zumindest zeitweise zu Überschreitungen bestimmter Grenzwerte kommt, können Sie mit einem Trinkwasserfilter auf Nummer sicher gehen. Dieser reinigt das Wasser von unerwünschten Schadstoffen und sorgt für sauberen Trinkgenuss. Heutzutage befinden sich unzählige chemische Verbindungen und Schadstoffe im Wasser die man aus Kostengründen gar nicht mehr prüfen und überwachen kann.

Kann man aus Schweizer Brunnen trinken? 

Der Großteil der Schweizer Brunnen weist Trinkwasserqualität auf und wird streng kontrolliert. Ausnahmen sind Brunnen mit dem Schild “Kein Trinkwasser”. Ein gewisses Risiko besteht jedoch immer!

Kann man das Wasser in Zürich trinken? 

Das Trinkwasser in Zürich ist von guter Qualität und kann grundsätzlich getrunken werden. Dies bestätigte erst vor kurzem die Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli9. Dennoch kann es hin und wieder zu Grenzwertüberschreitungen im Wasser kommen.

Wie ist die Badewasserqualität in der Schweiz? 

Die Schweizer Badegewässer sind durchweg von guter Qualität. Die EAA stufte 2021 ganze 82,5 % der Badegewässer als exzellent ein [10]. Damit liegt die Schweiz im direkten Ländervergleich ungefähr im Mittelfeld. 

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Quellenangaben