Warum Wasser filtern? Die Vorteile von gefiltertem Wasser und einem Wasserfilter
Gehört unser Leitungswasser wirklich zu den am strengsten regulierten Lebensmitteln? Jein! In der Trinkwasserverordnung existieren zwar strenge Grenzwerte für etwa 50 Schadstoffe, aber andere Stoffkonzentrationen, die sich im Trinkwasser befinden können, werden gar nicht erst gelistet – darunter Rückstände von Medikamenten, Pestiziden, Hormonen und Mikroplastik. Es stellt sich also die Frage: Sollte man Leitungswasser filtern?
In diesem Ratgeber erfahren Sie, …
- … ob Sie Wasser filtern müssen,
- … welche Gründe dafür sprechen, das Trinkwasser zu filtern,
- … ob Wasserfilter sinnvoll sind,
- … inwiefern Vorurteile gegen Wasserfilter stimmen oder nicht stimmen,
- … was Wasserfilter überhaupt filtern,
- … worauf Sie bei einem Wasserfilter achten müssen
- … und ob Flaschenwasser eine gute Alternative zu Wasserfiltern ist.
Kurz und knapp: Muss man Leitungswasser filtern?
Ja, es gibt viele gute Gründe, Wasser zu Hause selbst noch einmal zu filtern – und das, obwohl der Großteil der Bevölkerung vermeintlich sauberes Leitungswasser von einem Trinkwasserversorger bezieht.
Dieses Leitungswasser wird in einem Wasserwerk bereits gereinigt und aufbereitet. Dann sollte es doch eigentlich am Wasserhahn sauber aus der Leitung fließen, oder? Hier der Haken:
- Bei der Qualitätskontrolle sowie Aufbereitung werden nur Grenzwerte von etwa 50 Stoffkonzentrationen berücksichtigt, die so in der Trinkwasserverordnung stehen [1]. Rückstände z. B. von Pestiziden oder Hormonen sind nicht darunter.
- Ihr Trinkwasser legt einen Weg von mehreren Kilometern zurück, ehe es aus Ihrer Leitung sprudelt. Auf diesem Weg kann es z. B. durch ein marodes Trinkwassernetz oder durch zu alte Rohre im Wohnhaus (stark) belastet werden.
Trotz Reinigung und Aufbereitung im Wasserwerk können also zahlreiche Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen. Dazu gehören unter anderem Folgende:
Nur mit einem hochwertigen Trinkwasserfilter können Sie diese Schadstoffe aus dem Trinkwasser filtern und sauberes Wasser genießen!
Warum Wasser filtern? 5 Top-Gründe
Leitungswasser gehört zwar anscheinend zu den am strengsten regulierten Lebensmitteln, dennoch gibt es auch in Deutschland immer wieder Mängel bei der Trinkwasserqualität. Woran das liegt, sehen wir uns im Folgenden an.
Veraltete Trinkwasserverordnung
Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) stammt ursprünglich aus dem Jahr 2001. In Anbetracht neuer medizinischer Erkenntnisse und verbesserter Prüfmethoden wurde das Regelwerk in den letzten Jahren schrittweise erneuert. Aufgabe der TrinkwV ist es, die Qualität des Leitungswassers in Deutschland sicherzustellen und zu verbessern. Im Gesetzestext heißt es dazu:
„Wasser für den menschlichen Gebrauch muss so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserreger, nicht zu besorgen ist (...) [und] dass das beim Verbraucher ankommende Trinkwasser den Anforderungen der Trinkwasserverordnung genügt."
Doch können Verbraucher sich deshalb darauf verlassen, dass das Leitungswasser in einwandfreiem Zustand in ihre Wasserhähne gelangt? Diese Frage wird immerhin kontrovers diskutiert.
Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ist untergliedert in chemische, mikrobiologische und radiologische Anforderungen mit verbindlichen Grenzwerten für eine Reihe von etwa 50 möglichen Schadstoffen. In der Praxis bedeutet das:
- Circa 6.000 Wasserwerke überprüfen Trinkwasser regelmäßig.
- Das aufbereitete Wasser gilt als gut trinkbar und bekömmlich.
- Durch Industrie, Landwirtschaft, Umwelt und menschliche Einflüsse gelangen Schadstoffe in den Wasserkreislauf, die nicht berücksichtigt werden.
- Bis zu 100.000 Verunreinigungen und Schadstoffe können in unserem Trinkwasser vorkommen.
Ist das alles neu? Nein! Renommierte Institute wie Ökotest [2], Stiftung Warentest [3] usw. weisen regelmäßig auf gefährliche Inhaltsstoffe und Krankheitserreger im deutschen Trinkwasser hin. Dies steht im Gegensatz zur häufigen Behauptung, das deutsche Trinkwasser sei das meist kontrollierte Lebensmittel mit hervorragender Qualität. Letzteres halten wir für einen Mythos, den es vielerorts zu hinterfragen gilt.
Widersprüche bei Schadstoffen
Was die in der Trinkwasserverordnung nicht berücksichtigten Stoffkonzentrationen – u. a. von Medikamenten, Pestiziden, Hormonen und Mikroplastik anbelangt, sind gewisse behördliche Widersprüche auffällig:
- Einerseits geben Verbraucherschützer bei vielen dieser Stoffe Entwarnung, da die Menge der nachgewiesenen Stoffe unbedenklich sei [4].
- Andererseits gibt es zu kleinsten Stoffkonzentrationen im Trinkwasser (noch) keine Langzeitstudien. Ob man kleinste Mengen guten Gewissens konsumieren kann, ist daher schwer zu sagen.
- Die EU hat 2019 – wie Spiegel [5] und Handelsblatt [6] berichten – Deutschland bereits zweimal verklagt, weil die Nitratbelastung im Wasser viel zu hoch ist. Grund ist zu viel Gülle auf deutschen Feldern.
- Zusätzlich dazu hat die EU Ende 2020 für einige Stoffe im Trinkwasser, z. B. Hormone, Weichmacher (Bisphenol-A) sowie Mikroplastik, erstmals europaweite Obergrenzen verhängt.
Mangelhafte Wasseraufbereitung
Je nach Güte des Rohwassers werden in Deutschland mehr oder weniger aufwändige Techniken zur Reinigung des Wassers eingesetzt. Dazu gehören unter anderem:
- Belüftung
- Sedimentation
- Filterung
- Desinfektion
- Flockung
Selbst in Deutschland, einem Land mit einer sehr gut ausgereiften Wasseraufbereitung, werden teilweise veraltete bzw. nicht ausreichende Techniken zur Aufbereitung des Leitungswassers verwendet. Dies liegt unter anderem daran, dass die Wasseraufbereitung immer ein Kompromiss aus technischen Möglichkeiten, Kostenaspekten, gesundheitlicher Verträglichkeit sowie politischen Interessen ist.
So wird beispielsweise Aktivkohle längst nicht in jeder Aufbereitungsanlage eingesetzt. Und das, obwohl es einige Schadstoffe gibt, die sich nur durch Aktivkohle wirklich zuverlässig aus dem Wasser entfernen lassen.
Gefahren im Verteilungsnetz
Selbst wenn das Wasser im Wasserwerk zu 100 % von Schadstoffen und Rückständen gereinigt werden würde: Auf dem langen Weg vom Wasserwerk durch kilometerlange Rohrleitungen bis zum Wasserhahn in den eigenen vier Wänden ist das Wasser zahlreichen Möglichkeiten einer erneuten Verunreinigung ausgesetzt.
Das gesamte Verteilungsnetz in Deutschland ist über 500.000 Kilometer lang und damit groß: Würde man alle deutschen Wasserleitungen um den Äquator legen, würden sie mehr als elfmal um die Erde führen. Dieses gewaltige Netz wird von mehr als 6.000 öffentlichen Trinkwasserversorgern bereitgestellt, die sich zu über 90 % in kommunaler Hand befinden.
Das im Wasserwerk aufbereitete Trinkwasser gelangt über ein teilweise sehr aufwändiges, bis zu 50 Kilometer langes, Wasserverteilungssystem zum Wasserhahn des Verbrauchers. Auf diesem Transportweg kommt das Wasser mit einer Vielzahl unterschiedlicher Werkstoffe und Bauteile in Kontakt.
Diese können Substanzen ins Trinkwasser abgeben, die den Geruch oder Geschmack des Trinkwassers verändern, eine gesundheitliche Relevanz haben oder zu einer Vermehrung von Mikroorganismen und damit eventuell auch von Krankheitserregern führen.
Zusammenfassend birgt das öffentliche Verteilungsnetz folgende Gefahren:
- Wechselwirkungen mit Oberflächen, z. B. in Rohren oder Leitungen, können zu mehr oder weniger starken Veränderungen in der Wasserzusammensetzung führen.
- Neben Krankheitserregern spielen auch toxische chemische Stoffe im Trinkwassernetz eine Rolle.
- Mikrobiologen haben inzwischen herausgefunden, dass das Trinkwasser am Ort der Übergabe vom öffentlichen Stadtwassernetz in ein Gebäude zwischen 40.000 und 200.000 Keime pro Milliliter enthalten kann.
- Neben der Art des Rohwassers spielt auch die Länge der Leitungen zwischen Wasserwerk und Verbraucher eine Rolle für den Grad der Verkeimung.
- Insbesondere Temperatur und Nährstoffangebot sind für die Vermehrung von Mikroorganismen maßgeblich.
Marode Wasserleitungen
Meldungen zu maroden Wasserleitungen gibt es in deutschen Städten immer wieder und so manche Wasserleitung in Wohnhäusern besteht immer noch aus Blei [7].
Gerade Leitungen in Altbauten (vor 1973) sind oft belastet durch „stehendes Wasser“ oder Schwermetalle [8]. Während Bleileitungen seit den 70er-Jahren verboten sind, werden auch heute häufig noch solche aus Kupfer verbaut. Doch auch Kupfer gibt Spuren ans Trinkwasser ab, vor allem dann, wenn der pH-Wert unter 7 liegt.
Die Trinkwasserverordnung greift hier nicht und herkömmliche Hauseingangsfilter filtern nur größere Schmutzpartikel (wie z. B. Sand) aus dem Wasser.
Veraltete und marode Wasserleitungen im eigenen Haus stellen ein hohes Risiko für die Wasserqualität und damit für Ihre Gesundheit dar. Diese Gefahr wird meist unterschätzt. Doch wenn man mit dem Trinkwasser regelmäßig Schwermetalle wie Kupfer, Blei oder Bakterien und Keime aufnimmt, kann dies erhebliche gesundheitliche Folgen haben:
- Besonders Babys, Kinder und immungeschwächte Menschen sind hier gefährdet.
- Häufig werden Beschwerden, Symptome und Erkrankungen erst spät oder gar nicht mit dem belasteten Leitungswasser in Verbindung gebracht.
Stagnationswasser und Wassertemperatur
Ein weiteres Problem sind selten genutzte Wasserleitungen, in denen das Wasser „stagniert”. Je länger Wasser in der Leitung steht, desto mehr Stoffe nimmt es aus Leitungen und Armaturen auf. Aus selten genutzten Wasserhähnen gelangt z. B. Nickel aus den Legierungen ins Wasser.
Ist die Wassertemperatur im System zudem höher als 20 Grad, begünstigt das die Bildung von Bakterien und Keimen, vor allem Legionellen. Diese vermehren sich in lauwarmem Wasser explosionsartig. Legionellen und andere Bakterien finden hier unter Umständen hervorragende Bedingungen zur Vermehrung vor.
Die Gefahr droht nicht nur in der Warmwasserleitung, sondern gerade in Altbauten auch durch ein schlecht isoliertes Kaltwassernetz, das von einer nahe gelegenen Warmwasserleitung erwärmt wird. Das merkt man z. B. daran, dass das Wasser aus der Kaltwasserleitung zu Beginn relativ warm aus dem Hahn strömt.
Sind Wasserfilter sinnvoll?
In Deutschland, wo mehr als 90 Prozent der Verbraucher an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen sind, hängt die Trinkwasserhygiene von einer sorgfältigen Aufbereitung, dem Zustand des Wassernetzes und der häuslichen Installation ab. So verbleiben – je nach Region – mehr oder weniger Verunreinigungen in Ihrem Leitungswasser.
Um sich trotz dieser möglichen Beeinträchtigungen auf hygienisch einwandfreies Trinkwasser verlassen zu können, ist eine erneute Filterung mittels Wasserfilter direkt am Entnahmepunkt unverzichtbar. Nur durch diese wiederholte Filterung können Sie das Trinkwasser zuverlässig von Schadstoffen befreien.
Verwenden Sie keinen Wasserfilter, so gehen Sie das Risiko ein, unbemerkt belastetes Leitungswasser zu trinken! Insbesondere wenn Kinder, Schwangere oder Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Haushalt leben, sind Wasserfilter sehr zu empfehlen. Dabei sind die Filter im Verhältnis zu Flaschenwasser zudem um einiges günstiger sowie umweltschonender und somit die beste Methode, um sauberes Wasser zu trinken.
Wasserfilter ist nicht gleich Wasserfilter! Über Vorurteile und Mythen...
Trotz alledem genießen Wasserfilter in der deutschen Presselandschaft keinen allzu guten Ruf. Teilweise raten sogar Verbraucherschützer davon ab. Wie lauten ihre Argumente?
- Der Nutzen von Wasserfiltern sei umstritten.
- Jedes Leitungswasser sei gesundheitlich unbedenklich.
- Wichtige Nährstoffe würden von den Wasserfiltern herausgefiltert.
- Last but not least: Wasserfilter könnten sogar krank machen.
Diese – insbesondere vom Stern – verbreiteten Vorurteile beziehen sich einzig und allein auf Tisch- bzw. Kannenfilter (von handelsüblichen Marken). Tisch- bzw. Kannenfilter haben aber beispielsweise mit den Trinkwasserfiltern von Alb Filter überhaupt nichts gemeinsam [9]. Die Filtrationstechnologien, Filterverfahren und Filtermedien dahinter unterscheiden sich deutlich.
Aktivkohlegranulat (Tisch- bzw. Kannenfilter)
Gesinterter Aktivkohleblock (Alb Filter)
So kommt bei Tisch- bzw. Kannenfiltern geschüttetes, loses Aktivkohlegranulat zum Einsatz. Dieses wird vom Wasser umströmt und setzt seine adsorptiven sowie katalytischen Eigenschaften ein, um das Wasser zu reinigen. Allerdings ist die Leistung von Tisch- bzw. Kannenfiltern stark eingeschränkt. Zudem besteht ein erhöhtes Verkeimungsrisiko, sobald die Kapazität der Filter aufgebraucht ist.
Gesinterte Aktivkohle-Blockfilter hingegen, wie jene von Alb Filter, reinigen das Wasser auf dreifache Weise und sind damit leistungsstärker. Sie reduzieren so eine Vielzahl der Verunreinigungen und belassen dabei Mineralien sowie Spurenelemente im Wasser.
Aktivkohle-Blockfilter
FilterN
- Chlor
- Schwermetalle (Blei, Kupfer usw.)
- Medikamentenrückstände
- Hormone
- Pestizide
- Asbestfasern
- Legionellen
- Keime & Bakterien
- Pflanzenschutzmittel
- Mikroplastik
- Geschmack & Gerüche
AKTIVKOHLE-BLOCKFILTER
FilterN nicht
(ODER KAUM)
- Mineralien*
- Spurenelemente*
- Kalk (nur bedingt)
- Ammoniak
*für Wasserfilter ein positiver Effekt, da die Mineralien und Spurenelemente sehr gut und wichtig für den Körper sind.
Ob Wasserfilter sinnvoll sind oder nicht, hängt immer von der Art und Qualität des Filters ab!
Trinkwasser filtern: Was muss ich bei einem Wasserfilter beachten?
Ob Wasserfilter gut oder schlecht sind, hängt immer vom Einzelfall ab. Denn nicht jeder Wasserfilter funktioniert gleich. Da der Markt schier überflutet wird von unterschiedlichen Filtertypen, ist es enorm wichtig, hier genau hinzusehen.
Bei der Entscheidung für einen Wasserfilter sollten Sie daher unbedingt folgende Fragen beachten:
- Welche Filtrationstechnologie und welches Filtermedium werden verwendet?
- Passt der Filter zu Ihren Bedürfnissen?
- Welcher Wirkungsgrad wird vom Hersteller garantiert?
- Wie hoch ist die Filterleistung?
- Ist der Filter zertifiziert?
- Muss der Filter irgendwo eingebaut werden?
- Werden alle Voraussetzungen für den Einbau eines Wasserfilters erfüllt?
- Wie oft müssen der Filter bzw. die Kartuschen gewechselt werden?
- Handelt es sich um einen umweltfreundlichen und recyclebaren Wasserfilter?
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Leitungswasser filtern vs. Mineralwasser kaufen: Was ist besser?
Viele Menschen greifen aus Angst vor Verunreinigungen im Leitungswasser auf Wasser in Flaschen zurück. Allein in Deutschland werden jedes Jahr 17,4 Milliarden Plastikflaschen gekauft, die meisten gefüllt mit Mineralwasser [10]. Würde man all diese Flaschen aufeinander stapeln, so würden sie beinahe 15 Mal von der Erde bis zum Mond reichen! Aneinandergelegt könnte man mit den Flaschen die Erde ca. 143 Mal umrunden!
Fakt ist jedoch: Flaschenwasser ist weder gesünder noch umweltschonender oder sparsamer als Leitungswasser. Sehen wir uns das ganze etwas genauer an:
Flaschenwasser ist nicht vor Verunreinigungen sicher
Viele Menschen bevorzugen in Flaschen abgefülltes Wasser, weil sie glauben, dass es keine Verunreinigungen und Schadstoffe enthält. Da Mineralwasser aus unterirdischen Wasservorkommen in größeren Tiefen gewonnen wird, scheint es für viele vor Verunreinigungen besser geschützt.
Doch auch hier werden regelmäßig Schadstoffe, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Keime nachgewiesen. Zudem kann Wasser aus Plastikflaschen unter Umständen Weichmacher und Mikroplastikpartikel enthalten.
Wasser aus Plastikflaschen hat eine schlechtere Klimabilanz
Unabhängig von Aspekten wie Geschmack und Hygiene hat Flaschenwasser einen miserablen ökologischen Fußabdruck. Das wenigste Wasser wird heute noch in Mehrwegflaschen abgefüllt. Der Anteil von Mehrwegflaschen aus Glas oder PET-Kunststoff ist von über 90 Prozent in den 90er-Jahren auf heute knapp 40 Prozent gesunken [11].
Die Herstellung der Plastikflaschen benötigt Unmengen an fossilen Rohstoffen – genauer gesagt ca. 438.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate. Auch die Befüllung und der Transport der Flaschen in den Supermarkt verbraucht Energie. Die anschließende Entsorgung der Plastikflaschen sorgt zusätzlich für eine negative Umweltbilanz und verursacht allein in Deutschland pro Jahr 450.000 Tonnen Müll.
Das Deutsche Verpackungsgesetz hat zwar das Ziel, die Mehrwegquote wieder zu erhöhen, doch würde jeder Verbraucher statt Mineralwasser in Plastikflaschen einfach Leitungswasser trinken, wäre die Menge an eingespartem CO2 um ein Vielfaches höher [12]. Denn sowohl Einweg- als auch Mehrwegflaschen haben einen enorm hohen CO2-Fußabdruck [13].
Leitungswasser hat im Vergleich einen sehr geringen CO2-Fußabdruck. Zwar kostet auch die Trinkwasseraufbereitung Energie, jedoch relativ wenig. Einer Studie des Instituts ESU-services zufolge hat stilles Mineralwasser in der Flasche eine 90- bis 1.000-fach höhere Umweltbelastung als Leitungswasser [14]. Die genaue Höhe hängt dabei von der Distanz ab, die das Wasser bis zum Endverbraucher zurücklegen muss.
Leitungswasser ist günstiger
Sauberes Trinkwasser in unbegrenzter Menge aus der Leitung gilt in Deutschland als selbstverständlicher Standard. Und im Vergleich zu Trinkwasser aus Flaschen bekommt man es zu einem unschlagbaren Preis, auch wenn dieser abhängig von der Region und dem Versorger durchaus variieren kann.
Rechenbeispiel:
Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Preis für 1 m3 Leitungswasser (1.000 Liter) in Baden-Württemberg bei 2,33 EUR. Das ergibt 0,233 Cent pro Liter [15].
Flaschenwasser kostet ein Vielfaches. Preiswertes Mineralwasser bekommt man ab 18 Cent pro Liter (z. B. Quellbrunn bei Aldi), also ca. 77 Mal mehr. Bekannte Wassermarken (z. B. Adelholzener bei REWE) bieten ihr Flaschenwasser für etwa 60 Cent pro Liter an, was ca. 257 Mal teurer ist als Leitungswasser.
Wasser filtern? Es lohnt sich!
Während die Trinkwasserverordnung in Deutschland zwar Grenzwerte für einige Schadstoffe festlegt, gibt es zahlreiche Verunreinigungen, die unberücksichtigt bleiben. Auch die zum Teil mangelhafte Wasseraufbereitung und -verteilung stellen ein zunehmendes Problem dar.
Wasserfilter können dazu beitragen, diese Rückstände und Schadstoffe zu reduzieren und somit die Qualität des Trinkwassers erheblich verbessern. Indem Sie Ihr Wasser filtern, können Sie sicherstellen, dass Sie sauberes und gesundes Leitungswasser zu sich nehmen – und das alles auf umweltschonende und kostensparende Weise!
FAQs
Ist Leitungswasser filtern sinnvoll?
Da es immer wieder zu Verunreinigungen des Trinkwassers kommt, ist es durchaus sinnvoll, Leitungswasser zu filtern. Mit einem hochwertigen Wasserfilter können Sie sicherstellen, dass Sie stets sauberes und gesundes Leitungswasser zu sich nehmen.
Ist gefiltertes Wasser besser als Leitungswasser?
Gefiltertes Wasser ist im Regelfall besser als Leitungswasser, da es keine Schadstoffe oder Verunreinigungen enthält. Dies ist jedoch von der jeweiligen Filtrationstechnologie abhängig und setzt eine regelmäßige Wartung des Filters voraus.
Wie kann man Wasser filtern?
Es gibt verschiedene Arten von Wasserfiltern, die je nach Bedarf eingesetzt werden können. Die Trinkwasserfilter von Alb Filter beispielsweise reinigen das Wasser auf dreifache Weise und entfernen somit eine Vielzahl aller Verunreinigungen. Andere Optionen sind zum Beispiel Umkehrosmose, Ionenaustausch-Filter oder Destillation.
Welches Wasserfiltersystem ist das beste?
Welches Wasserfiltersystem das beste ist, hängt ganz von den individuellen Anforderungen ab. Denn die verschiedenen Filtertypen reinigen das Wasser auf unterschiedliche Weise und filtern daher nicht alle die gleichen Stoffe aus dem Wasser. Allgemein hat sich Aktivkohle als Filtermedium bisher sehr gut bewährt, da es eine Vielzahl an Stoffen zuverlässig aus dem Wasser filtert.
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Quellenangaben
- Deutsche Trinkwasserverordnung: Gesetzliche Fassung von 2023
- ÖkotestTrinkwasser aus 69: Trinkwasser aus Großstädten im Test
- Stiftung Warentest: Wasser aus 20 Städten und Gemeinden auf dem Prüfstand
- Verbraucherzentrale: Sind Pestizide und Medikamente im Leitungswasser?
- Spiegel: Zu viel Nitrat im Grundwasser
- Handelsblatt: EU verliert Geduld mit Deutschland
- Bayerische Staatszeitung: Tausende Kilometer Wasserrohre müssen bald ausgetauscht werden
- Süddeutsche Zeitung: Gefahr durch Bleirohre
- Stern: Die Wahrheit über Wasserfilter
- Deutsche Umwelthilfe: Problem Einweg-Plastikflaschen
- Umweltbundesamt: Förderung von Mehrwegverpackungssystemen zur Verringerung des Verpackungsverbrauchs
- Deutsches Verpackungsgesetz: Gesetzliche Fassung von 2017
- c7-consult: Ökobilanz für Gebinde aus PET und anderen Materialien
- ESU-services: Ökobilanz Trinkwasser
- Statistisches Bundesamt: Entgelt für die Trinkwasserversorgung in Tarifgebieten nach Tariftypen