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Pflanzenschutzmittel & Pestizide im Grund- und Trinkwasser 

Pestizide gehören zu den am meisten diskutierten Schadstoffen in unseren Gewässern. Die Schädlings- bzw. Unkrautbekämpfungsmittel werden zum Schutz unserer Nutzpflanzen ausgebracht, gelangen jedoch über diverse Wege in unsere Gewässer und schließlich auch in das Grund- und Trinkwasser. Sie wollen mehr über Pestizide im Trinkwasser erfahren? Dann sind Sie hier genau richtig!

In diesem Ratgeber klären wir Sie darüber auf,...

  • … was Pflanzenschutzmittel bzw. Pestizide genau sind, 
  • … ob und in welcher Menge diese im Grund- und Trinkwasser vorkommen, 
  • … welche gesetzlichen Grenzwerte für Pestizide im Trinkwasser vorliegen, 
  • … wie Pestizide in das Trinkwasser gelangen, 
  • … welche Auswirkungen Pflanzenschutzmittel auf Mensch und Umwelt haben
  • … und wie sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Wasser reduzieren lassen.

Inhalt dieses Artikels

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Aktualisiert am: 06.12.2019

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Pflanzenschutzmittel vs. Pestizide: Wo liegt der Unterschied?

Pflanzenschutzmittel sind chemische bzw. biologische Produkte, die dazu eingesetzt werden, Pflanzen vor schädlichen Organismen zu schützen. Dafür enthalten sie einen oder mehrere Wirkstoffe, die sogenannten Pestizide. 

Pestizide sind somit die einzelnen Wirkstoffe, die in Pflanzenschutzmitteln zur Abwehr bzw. Bekämpfung bestimmter Schadstoffe eingesetzt werden. Die bekanntesten Pestizide sind: 

  • Herbizide gegen Unkräuter
  • Insektizide gegen Insekten
  • Fungizide gegen Pilze und Sporen
  • Akarizide gegen Spinnen und Milben
  • Bakterizide gegen Bakterien
  • Rodentizide gegen Nager
  • Molluskizide gegen Schnecken

Pflanzenschutzmittel im Grund- und Trinkwasser: Aktuelle Untersuchungsergebnisse

Pestizide beziehungsweise deren Abbauprodukte (Metaboliten) werden immer wieder in Oberflächen- und Grundwasser, etwas seltener auch im Trinkwasser, nachgewiesen. So wurde 2019 beispielsweise in einem Viertel aller gemeldeten Messstellen europäischer Gewässer bei mindestens einem Pestizid der Schwellenwert bzw. die Umweltnorm überschritten 1.

Der Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit und des Umweltbundesamtes über die Trinkwasserqualität in Deutschland ergab zudem: im Berichtszeitraum Jänner 2017 bis Dezember 2019 wurde bei 4 der insgesamt 349 untersuchten Wirkstoffe bzw. Metaboliten der Grenzwert von 0,1 µg/l überschritten 2. Bei den Stoffen handelt es sich um: 

  • trans-Heptachlorepoxid
  • Desethylatrazin
  • Glyphosat
  • Dikegulac

Weitere Untersuchungsergebnisse finden sich in der vom DVGW-Technologiezentrum Wasser aufgebauten Rohwasserdatenbank Wasserversorgung. Im Zeitraum Januar 2010 bis März 2020 wurde bei 228 der insgesamt 5659 in Deutschland untersuchten Rohwasserentnahmestellen eine Überschreitung des für das Trinkwasser festgelegten Grenzwertes von 0,1 µg/l festgestellt. 

Die Überschreitung bei den einzelnen Wirkstoffen (z.B. Bentazon, Metamitron und Glyphosat) lag maximal im unteren Promillebereich und bei den Metaboliten im unteren einstelligen Prozentbereich. 3

Pestizide im Trinkwasser: Gesetzliche Grenzwerte

Laut deutscher Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für die meisten Pestizide bei 0,1 µg/l pro einzelnem Wirkstoff bzw. deren relevante Metaboliten. In Summe darf die Konzentration nicht höher als 0,5 µg/l sein 4. Die gleichen Werte sind ebenfalls in der Grundwasserverordnung festgelegt 5

Das Problem: Bei den Metaboliten, also den Abbauprodukten der Pestizide, wird zwischen “relevanten Metaboliten” und “nicht relevanten Metaboliten” unterschieden. 

Das Umweltbundesamt kritisiert stark, dass die nicht relevanten Metaboliten verharmlost werden und plädiert für einen angemessenen Umgang mit dieser Stoffgruppe. Denn von ihnen geht sehr wohl eine Gefahr aus – wenn sie im Vergleich zu den Pestiziden selbst sowie den relevanten Metaboliten auch kleiner ist. Zudem werden längst nicht alle aus den Zulassungsverfahren bekannten Stoffe gemessen. Von insgesamt 300 bekannten nicht relevanten Metaboliten werden lediglich 50 regelmäßig kontrolliert. 

Fakt ist, dass in 58% der deutschlandweit untersuchten Grundwassermessstellen diese nicht relevanten Metaboliten nachgewiesen wurden – und das zum Teil in Konzentration über dem GOW. 7

Wie gelangen Pestizide ins Trinkwasser? 

Grob fahrlässiges Verhalten sowie Unfälle können dazu führen, dass große Mengen an Pestiziden in das Grundwasser und schlussendlich in das Trinkwasser vordringen. Doch selbst bei einer verantwortungsbewussten und sachgerechten Anwendung passiert es laufend, dass Pestizide in das Grund- und Trinkwasser eingetragen werden. 

Ein Großteil der Pflanzenschutzmittel gelangt über die Ausbringung mittels Sprühgeräte auf Felder direkt in die Umwelt. Ein Teil davon dringt in den Boden vor, wo wiederum neue Stoffe (Metaboliten) entstehen. Einige dieser Abbauprodukte sind sehr mobil und versickern leicht in das Grundwasser, von wo aus sie ins Trinkwasser eingetragen werden. Ebenso problematisch ist eine Abschwemmung in angrenzende Gewässer aufgrund von Regen. 

Pflanzenschutzmittel im Trinkwasser: Auswirkungen auf Mensch und Umwelt 

Artikel 4 der EU-Pflanzenschutzmittelverordnung 1107/2009 legt fest, dass Pflanzenschutzmittel für ihre Zulassung nachweislich keine schädlichen Auswirkungen auf Mensch oder Umwelt haben dürfen 8. Trotzdem passiert es immer wieder, dass erst Jahre nach der Zulassung schädliche Folgen entdeckt werden. 

Fest steht, dass ein übermäßiger Einsatz von Pestiziden die Artenvielfalt im Tier- sowie Pflanzenreich enorm bedroht 9. Hier einige Beispiele: 

  • Herbizide führen zum Rückgang bedrohter Wildkräuter und Gräser.
  • Pestizide schädigen Insekten, darunter wichtige Bestäuber wie Bienen. Gefährdet sind sowohl jene Insekten, die direkt bespritzt werden, aber auch jene, die mit bespritzten Pflanzen in Kontakt treten. 
  • Vögel werden zum einen durch direkten Kontakt mit den Pflanzenschutzmitteln und zum anderen aufgrund des Verlustes von Brutplätzen und Nahrung geschädigt.

Für den Menschen können Pflanzenschutzmittel ebenfalls gefährlich werden. So sind Pestizide unter anderem in Verruf…

  • … die Entstehung von Krebs zu begünstigen.
  • … die Zellteilung zu stören.
  • … das Immunsystem zu beeinträchtigen.
  • … das Hormonsystem zu beeinflussen.

Laut dem bereits weiter oben erwähnten Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit und des Umweltbundesamtes besteht bei den gemessenen Pestizid-Konzentrationen im Trinkwasser allerdings keine Gefährdung unserer Gesundheit. Denn die Grenzwerte liegen weit unterhalb jenes Wertes, der toxikologisch bedenklich wäre. Größere Gefahren bestehen direkt bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln sowie dem Verzehr von belasteten Lebensmitteln.

Pestizide im Trinkwasser reduzieren

Oberstes Ziel muss es sein, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Dies fordert auch die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag, den Pestizideinsatz bis 2030 um die Hälfte zu verringern 10. Dies betrifft sowohl die Land- und Forstwirtschaft als auch Privatpersonen. Einige wichtige Maßnahmen, um den Einsatz von Pestiziden sowie deren Eingang in den Wasserkreislauf zu reduzieren, sind: 

  • Relevante Anreize und Förderungen seitens der Politik, um Landwirte bei nachhaltigem Wirtschaften zu unterstützen.
  • Verbindliche Regelungen und Grenzwerte für nicht relevante Metaboliten.
  • Bearbeitung des landwirtschaftlichen Bodens, um die Versickerung von Pestiziden zu reduzieren. 
  • Bau von Rückhaltesystemen und bewachsenen Pufferstreifen entlang von Gewässern.
  • Robuste Pflanzenwahl und Einsatz von Nützlingen sowie mechanischer oder thermischer Methoden gegen Unkraut im Privatgarten. 
  • Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln aus nachhaltiger Wirtschaft.

Als unmittelbare Maßnahme empfehlen wir Privatpersonen den Einsatz eines geeigneten Trinkwasserfilters. Dieser löst zwar nicht das zugrundeliegende Problem, verhilft Ihnen aber sofort zu sauberem Trinkwasser. 

Wir von Alb Filter bieten Ihnen für diesen Zweck die beiden Aktivkohlefilter Active und Active Plus+ an. Durch ihr erweitertes Filterspektrum reinigen sie Ihr Trinkwasser zuverlässig von Pestiziden. Dabei kommt vor allem die adsorptive Wirkung von Aktivkohle zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass die Pflanzenschutzmittelrückstände von der Kohle aufgenommen und gebunden werden. 

“Nein” zu Pestiziden im Trinkwasser – “Ja” zu sauberem Wasser

Pestizide sowie Pflanzenschutzmittel stellen eine Gefahr für unsere Umwelt, die Gewässer und damit auch für unser Trinkwasser dar. Um eine weitere Kontamination mit den Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmitteln zu verhindern, ist Handeln angesagt. Die Strategie lautet: Pflanzenschutzmittel möglichst sparsam bzw. gar nicht einsetzen und sauberes Wasser genießen! 

Icon Frage und Antwort

FAQs zu Pestiziden im Trinkwasser

Welche Schadstoffe gibt es im Trinkwasser? 

Unser Trinkwasser enthält zahlreiche verschiedene Inhaltsstoffe, darunter zum Teil auch einige Schadstoffe. Unerwünschte Stoffe sind zum Beispiel: Arzneimittelrückstände, Hormone, Mikroplastik, Pestizide und Schwermetalle

Kann man Pestizide aus dem Trinkwasser filtern? 

Ja, mit einem Aktivkohleblockfilter lassen sich Rückstände von Pestiziden aus dem Trinkwasser filtern. Bei Alb Filter finden Sie die beiden Trinkwasserfilter Active und Active Plus+. Diese haben ein erweitertes Filterspektrum und können Pflanzenschutzmittel aus Ihrem Trinkwasser filtern. 

Was machen Pestizide im Körper?

Pestizide können im Körper eine Reihe negativer Auswirkungen haben. Dazu zählen zum Beispiel: 

  • Störung der Zellteilung
  • Begünstigung der Krebsentstehung
  • Beeinträchtigungen des Immunsystems
  • Eingreifen in das Hormonsystem

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