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Keime und Bakterien im Wasser

In den vergangenen Jahren hat die Berichterstattung über durch Bakterien und Keime verunreinigtes Leitungswasser in Deutschland stetig zugenommen (siehe Tabelle weiter unten). Tatsache ist, dass trotz rigoroser Kontrollen das Trinkwasser hierzulande vergleichsweise oft mit Bakterien und Keimen kontaminiert ist.

Ob und wie sich dies auf den Menschen auswirkt, hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie etwa der Erregerart, der Menge an Keimen und der gesundheitlichen Konstitution des Einzelnen.
In diesem Ratgeber klären wir Sie darüber auf, …

  • … welche Arten von Bakterien und Keimen im Trinkwasser vorkommen,
  • … wie hoch die Belastung in Deutschland derzeit ist,
  • … wie es zu einer Verunreinigung mit Keimen und Bakterien im Wasser kommt,
  • … wann eine Übertragung für den Menschen gefährlich werden kann
  • … und wie Sie Keime und Bakterien im Trinkwasser entfernen können.

Inhalt dieses Artikels

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Aktualisiert am: 17.10.2023

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Welche Keime und Bakterien kommen im Trinkwasser vor?

Es gibt viele verschiedene Arten von Keimen und Bakterien, die im Trinkwasser vorkommen können. Zu den häufigsten zählen Legionellen, E. Coli und Enterokokken. Diese können ernsthafte gesundheitliche Beschwerden hervorrufen, wie zum Beispiel Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen.

Was sind Keime eigentlich?

Keime sind mikroskopisch kleine Organismen, die in der Natur weit verbreitet sind. Sie umfassen Bakterien, Viren, Pilze und andere Mikroorganismen und können sowohl auf Oberflächen als auch in Lebewesen vorkommen – einschließlich Menschen, Tieren und Pflanzen. Einige Keime sind für den Menschen völlig ungefährlich oder sogar nützlich. Zum Beispiel helfen bestimmte Bakterien bei der Verdauung oder unterstützen das Immunsystem. Andere Keime können jedoch Krankheiten verursachen. Infektionskrankheiten wie Erkältungen, Grippe oder verschiedene Magen-Darm-Infektionen werden oft durch Keime verursacht.

In der untenstehenden Grafik sehen Sie alle Keime und Bakterien, die im Leitungswasser regelmäßig nachgewiesen werden. Im Anschluss daran finden Sie detaillierte Informationen zu den einzelnen Mikroorganismen.

Legionellen

Legionellen sind aerobe Bakterien, die vor allem im Süßwasser sowie in Warmwasserleitungen anzutreffen sind. Dabei handelt es sich um sogenannte Nasskeime, die sich im Wasser unter gewissen Bedingungen explosionsartig vermehren. Sie gedeihen am besten bei Temperaturen von 20 - 50 °C. Erst ab ca. 60 °C sterben die Keime.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Krankheitserregern lösen Legionellen Infektionen nicht durch das Trinken von Wasser aus, sondern wenn sie eingeatmet werden. Eine Infektion beim Menschen passiert meistens durch…

  • den Wasserdampf beim Duschen,
  • kleinste Wassertröpfchen (Aerosole) in Schwimm- und Dampfbädern,
  • die Verwendung von Klimaanlagen,
  • oder in der Nähe von Kühltürmen.


Gelangen Legionellen in unsere Lunge, kann dies zum grippeähnlichen Pontiac-Fieber sowie zur sogenannten Legionärskrankheit führen. Bei letzterer handelt es sich um eine schwere Lungenentzündung, die tödlich verlaufen kann. Vor allem Säuglinge, Kranke und ältere Menschen gehören zu den Risikogruppen.

Wie gefährlich sind Legionellen?

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) gibt es in Deutschland durchschnittlich 1,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner1. Bei etwa 5–10 % der Patienten verlaufen diese tödlich. Die Dunkelziffer ist wohl um ein Vielfaches höher, da die Legionärskrankheit oft falsch diagnostiziert bzw. nicht als solche erkannt wird. Das RKI hat Legionellen 2011 in die Gruppe der 26 wichtigsten Infektionserreger in Deutschland aufgenommen2.

E. coli und andere coliforme Bakterien

E.coli und coliforme Bakterien, umgangssprachlich Kolibakterien genannt, sind ein Hinweis auf eine Verunreinigung des Trinkwassers durch Fäkalien. E. coli, kurz für Escherichia coli, ist eine Gruppe von Bakterien, die normalerweise im Darm von Mensch und Tier vorkommen. Obwohl die meisten Stämme von E. coli harmlos sind, gibt es dennoch einige, die schwere gesundheitliche Auswirkungen haben können, darunter Durchfall, Fieber und Nierenversagen.

Kolibakterien kommen häufig in den Alpen oder Mittelgebirgen vor, wo auch nach mehrstufiger konventioneller Aufbereitung durch Kläranlagen oft noch Fäkalkeime in Trinkwasserversorgungen nachweisbar sind. Besonders in den Sommermonaten, wenn sich mehr Risse im trockenen Boden ausbilden, “können Keime aus Fäkalien” leichter “die wichtigste Filterschicht [den Humus] überwinden”, wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in einer Stellungnahme über die Klimaveränderung in Bayern bereits 2006 schrieb3.

Gut zu wissen

Wer glaubt, bei Mineral- und Tafelwasser auf der sicheren Seite zu sein, muss enttäuscht werden. Denn selbst in Proben von Mineral- und Tafelwasser wurden vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vielfach Keimbelastungen festgestellt. Demnach enthielten …

  • bis zu 13 % der untersuchten Tafelwasser
  • und bis zu 3 % der Mineralwasserflaschen coliforme Fäkalkeime.

Enterokokken

Enterokokken gehören zur Gruppe der Milchsäurebakterien und kommen in gewissen Mengen auf natürliche Weise im menschlichen Organismus vor. Zudem werden sie in Fermentations- und Reifungsprozessen zahlreicher Lebensmittel eingesetzt. Einige Enterokokken-Arten können jedoch schwerwiegende Folgen haben.

Auch Enterokokken sind ein Hinweis auf die Verunreinigung des Trinkwassers durch Fäkalien. Der Eintrag solcher Bakterien ins Grundwasser kann durch landwirtschaftlichen Dünger oder Kot von Nutztieren erfolgen. Heftige Niederschläge transportieren diese dann ins Grundwasser. Aber auch technische Störungen in der Kläranlage oder Reparaturarbeiten im öffentlichen Leitungsnetz können Enterokokken ins Trinkwasser befördern.

Enterokokken können bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu Infektionen in unterschiedlichen Körperbereichen führen, insbesondere im Bereich der Harnwege, aber auch des Bauchraums und des Herzens. Bei Frauen kann es zu Eileiterentzündungen oder einer Infektion der Harnblase kommen.

Wundinfektionen und Abszesse gehören ebenfalls zu den möglichen Folgen. Die Behandlung gestaltet sich zum Teil schwierig, weil manche Enterokokken-Stämme eine Resistenz gegen Antibiotika entwickelt haben4.

Pseudomonas aeruginos

Ein weitaus gefährlicheres Bakterium im Trinkwasser ist Pseudomonas aeruginosa, das nahezu überall beheimatet und ein natürlicher Bestandteil in Grundwasservorkommen ist. Weil es besonders anspruchslos und in den verschiedensten Umgebungen überlebensfähig ist, hält Pseudomonas aeruginosa vielen Antibiotika und Desinfektionsmitteln stand. Das macht es vor allem für immungeschwächte Menschen, beispielsweise in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, zu einer großen Gefahr.

Bekannt ist das Bakterium demnach besonders als Krankenhauskeim mit gefährlichen Mehrfachresistenzen gegenüber Antibiotika 5. Mit circa 10 % aller Krankenhausinfektionen gehört Pseudomonas aeruginosa zu den in Deutschland am häufigsten auftretenden Krankenhauskeimen.

Das Bakterium kann über die Hausanschlussleitung ins Kaltwasserleitungsnetz des Hauses gelangen und sich dort im Biofilm vermehren ‒ vor allem in Totleitungen oder bei längerer Stagnation. Wenn es sich im Leitungssystem eines Hauses erst etabliert hat, ist es nur mit aufwendigen Maßnahmen wie Chlorspülungen wieder zu entfernen.

Was ist der Biofilm?

Unter einem Biofilm versteht man eine Schleimschicht, die aus einer Gemeinschaft von Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Algen besteht und sich auf diversen Oberflächen bildet.

Er spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Vermehrung von Bakterien und Keimen im Trinkwasser, denn er stellt eine Art Schutzschicht für die darin enthaltenen Mikroorganismen dar. Keime und Bakterien können sich dort problemlos vermehren und gelangen so ins Leitungswasser.

Beim Menschen kann Pseudomonas aeruginosa unterschiedliche Infektionen oder Eiterbildung verursachen. Insbesondere für Risikogruppen mit geschwächtem Immunsystem oder bei bereits bestehenden Erkrankungen kann eine Infektion mit dem Bakterium schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen, wie z. B.

  • Lungenentzündungen,
  • Wundinfektionen
  • und Blutvergiftung

Für gesunde Menschen ist das Bakterium zwar ungefährlicher, doch auch hier können Infektionen der Haut, Nägel, Haarwurzeln oder der Hornhaut des Auges sowie Entzündungen des Gehörgangs die Folgen sein.

Gut zu wissen

Die Trinkwasserverordnung schreibt strengste Grenzwerte von 0 KBE (koloniebildende Einheiten) je 100 ml für das Bakterium vor6. Kommt es zu einem Auftreten von Pseudomonas aeruginosa, müssen sofort entsprechende Maßnahmen bis hin zu einer Unterbrechung der Wasserversorgung ergriffen werden7.

Denn das Bakterium vermehrt sich leicht und befällt im schlimmsten Fall das komplette Leitungsnetz. Durch klimabedingte Erwärmung des Grundwassers wird die Verbreitung von Pseudomonas aeruginosa in Zukunft noch zunehmen.

Multiresistente Keime

Unter multiresistenten Keimen versteht man Krankheitserreger, die im Laufe mehrerer Generationen gegenüber Medikamenten wie Antibiotika widerstandsfähig geworden sind, weil sie sich angepasst haben. Diese Widerstandsfähigkeit wird jeweils an die nächste Generation von Bakterien weitergegeben. Das Medikament wird somit wirkungslos.

Solche multiresistenten Keime entstehen, weil Antibiotika unnötig, zu häufig oder falsch eingesetzt werden. Über das Abwasser gelangen multiresistente Keime dann in die Umwelt, überstehen Kläranlagen und werden mit dem geklärten Wasser in Flüsse geleitet. Auch durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung gelangen multiresistente Erreger über die Gülle der Nutztiere auf Felder und von dort in Gewässer.

Von multiresistenten Keimen hört man des Öfteren in Krankenhäusern, doch sind solche Keime inzwischen auch in Flüssen und Badeseen nachgewiesen worden. Laut umfangreichen Recherchen des Norddeutschen Rundfunks aus dem Jahr 2018 ist es “weitgehend unbekannt, wie stark Gewässer belastet sind, da es bislang keine systematischen Kontrollen auf solche Erreger gibt”8.

Der im Artikel befragte Antibiotika-Experte Dr. Tim Eckmanns vom Robert-Koch-Institut (RKI) betrachtet die Funde als “wirklich alarmierend”. Seine Begründung hierzu: “Die Erreger sind anscheinend in der Umwelt angekommen und das in einem Ausmaß, das mich überrascht.“

Wer ist besonders gefährdet?

Während gesunde Menschen in der Regel nichts zu befürchten haben, sind Senioren, Babys sowie immungeschwächte Personen durchaus gefährdet. Damit aber multiresistente Keime von Oberflächenwasser wie Flüssen und Seen ins Trinkwasser gelangen, müssen sie erst ins Grundwasser oder Uferfiltrat übergehen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, ausgeschlossen ist dies jedoch nicht.

Parasiten

Parasiten im Trinkwasser, allen voran die Parasitenarten Cryptosporidium parvum und Giardia lamblia, sind sogenannte Zoonosen. Es handelt sich um Krankheiten und Infektionen, die auf natürlichem, fäkal-oralem Wege zwischen Wirbeltieren und Menschen übertragen werden. Kryptosporidien und Giardien sind auch in Deutschland verbreitet9.

Umfangreiche Untersuchungen des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg haben ergeben, dass sich in bis zu 50 % der Fluss-, See- und Karstgewässer Parasiten nachweisen lassen – wenn auch in geringer Zahl.

Solche Parasiten können in seltenen Fällen zu Epidemien führen – beispielsweise vor vielen Jahren in Milwaukee in den USA. Dort erkrankten trotz Chlorierung des Trinkwassers mehr als 400.000 Menschen durch Kryptosporidien an heftigen Durchfällen10. Mehr als 100 Menschen starben sogar. Vor allem bei immungeschwächten Menschen können solche durch Parasiten übertragenen Durchfälle auch zum Tod führen.

Viren

Einzelne Viren können die Barrieren der Trinkwasseraufbereitung durchbrechen und so über das Leitungsnetzwerk bis zum Verbraucher gelangen11. Dies betrifft jedoch nur einen kleinen Bruchteil an humanpathogenen Viren, die über das Abwasser oder Gülle und Mist erkrankter Nutztiere in den Wasserkreislauf gelangen. Zu diesen Viren gehören beispielsweise:

  • Noroviren
  • Rotaviren
  • Hepatitis-A-Viren
  • Echoviren


Insbesondere Noroviren werden immer wieder im Trinkwasser befürchtet12. Die Übertragung über verunreinigtes Wasser gehört neben der Infektion von Mensch zu Mensch und über kontaminierte Flächen, Gegenstände oder Nahrungsmittel zu den möglichen Übertragungswegen dieses Virus. Noroviren sind hoch infektiös, hier reichen also schon geringste Konzentrationen für die Infektion aus.

Noroviren sind dafür bekannt, eine akut beginnende Magen-Darm-Grippe auszulösen, die von heftigem schwallartigem Erbrechen und starken Durchfällen begleitet wird und zu einem erheblichen Flüssigkeitsmangel führen kann. In seltenen Fällen können die Symptome auf entweder Erbrechen ohne Durchfall oder Durchfall ohne Erbrechen beschränkt sein. Häufig leiden Betroffene unter starken Schmerzen im Bauchbereich, Übelkeit, Kopfschmerzen, Muskelkater und Erschöpfung. Es kann zu einer leichten Erhöhung der Körpertemperatur kommen, doch Fieber ist in der Regel nicht zu erwarten.

Prinzipiell hängt die Gefahr von Viren im Trinkwasser für die menschliche Gesundheit u. a. von der Art und Konzentration der Viren sowie dem Zustand des Immunsystems ab. Selbst eine geringe Konzentration kann so unter gewissen Umständen bereits für eine Infektion ausreichen.

Die Trinkwasserverordnung schreibt keine ausdrücklichen Grenzwerte für Viren im Trinkwasser vor.
Sie besagt lediglich:

Im Trinkwasser dürfen Krankheitserreger im Sinne des § 2 Nummer 1 des Infektionsschutzgesetzes, die durch Wasser übertragen werden können, nicht in Konzentrationen enthalten sein, die eine Schädigung der menschlichen Gesundheit besorgen lassen.6

Keime und Bakterien im Leitungswasser: Vorkommnisse in Deutschland

Da deutsche Kläranlagen prinzipiell nicht dafür ausgerüstet sind, alle Keime herauszufiltern, kommt es immer wieder zu besorgniserregenden Meldungen über vorübergehende Chlorungen des Trinkwassers sowie zu Aufforderungen, das Wasser für einen bestimmten Zeitraum abzukochen13.

Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass coliforme Bakterien, Enterokokken oder sogar das Bakterium Pseudomonas aeruginosa für den Menschen nicht gefährlich werden.

Wir haben einige der Meldungen von 2022 und 2023 hier gesammelt:

Wie gelangen Keime & Bakterien ins Trinkwasser?

Es gibt verschiedene Wege, wie Keime und Bakterien ins Trinkwasser gelangen können. Hier einige Möglichkeiten:

  • Verschmutzungen der Wasserquelle: Wenn die Quelle des Trinkwassers, wie zum Beispiel ein See oder ein Fluss, mit Keimen oder Bakterien kontaminiert ist, können diese ins Trinkwasser übergehen. Mögliche Gründe dafür sind zum Beispiel Abwasser, landwirtschaftliche Abfälle oder Fäkalien.
  • Mangelhafte Wasseraufbereitung: Wenn das Wasser in Aufbereitungsanlagen behandelt wird, um es von Verunreinigungen zu befreien, kann es unter Umständen zu einer Kontamination mit Keimen und Bakterien kommen – etwa durch Fehlfunktionen oder unzureichende Reinigung der Anlagen.
  • Veraltete Wasserleitungen: Das Leitungsnetzwerk selbst kann ebenfalls Quelle für Bakterien und Keime im Trinkwasser sein. Wenn das System Lecks, Risse oder andere Schwachstellen aufweist, können sich die Mikroorganismen problemlos ins Wasser einschleichen.
  • Unsachgemäße Lagerung von Trinkwasser: Wenn Leitungswasser unsachgemäß gelagert wird, beispielsweise in verschmutzten Behältern oder bei hohen Temperaturen, können sich Keime und Bakterien bilden und vermehren.

Im Sommer 2021 führte in vielen Regionen Deutschlands beispielsweise insbesondere das auftretende Hochwasser dazu, dass gefährliche Bakterien aus Flüssen oder Seen in öffentliche Brunnen gelangten und hunderttausende Menschen ihr Wasser abkochen mussten14.

Fakt ist: Bis zu 200.000 Keime können sich in einem Milliliter Leitungswasser befinden. Jedoch ist Wasser niemals keimfrei, wie das Umweltbundesamt in einem Artikel über Mikrobiologie festhält15:

Trinkwasser ist nicht keimfrei. Auch nach sachgerechter Aufbereitung enthält es noch Mikroorganismen. (...) Trinkwasser darf laut Deutscher Trinkwasserverordnung jedoch keine Krankheitserreger in Konzentrationen enthalten, die die menschliche Gesundheit gefährden können.

Gesundheitliche Auswirkungen von Bakterien und Keimen im Wasser

Krankheitserreger im Trinkwasser können für Menschen auf zwei Arten gefährlich werden. In den meisten Fällen infiziert man sich durch das Trinken verunreinigten Wassers, z. B. bei Pseudomonas aeruginosa, E. coli oder coliformen Bakterien. Ein Sonderfall aber sind Legionellen, die den Menschen über das Einatmen von mit Legionellen verunreinigtem Wasserdampf infizieren – beispielsweise in der Dusche.

Wie gefährlich Keime und Bakterien für den menschlichen Körper im Einzelfall werden, hängt von der Erregerart, der Menge sowie dem Gesundheitszustand der betroffenen Person ab. Besonders Säuglinge, Kranke und ältere Menschen (z. B. in Pflegeheimen) gehören zu den größten Risikogruppen. Zu den häufigsten durch Bakterien und Keimen ausgelösten Symptomen und Krankheiten gehören:

  • Pontiac-Fieber und die Legionärskrankheit (nur bei Legionellen)
  • Lungenentzündungen und Harnwegsinfekte (bei Pseudomonas aeruginosa)
  • Magen-Darm-Komplikationen (bei coliformen Bakterien)
  • Blinddarmentzündungen und Bauchfellentzündungen (bei coliformen Bakterien)

Was tun gegen Bakterien und Keime im Trinkwasser?

Triftige Gründe sprechen also dafür, Maßnahmen gegen Bakterien im Wasser zu treffen. Die sicherste Variante, um sich vor den unerwünschten Mikroorganismen zu schützen, ist die Filterung des Trinkwassers. Dabei stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Destillation
  • Umkehrosmose
  • Aktivkohle
  • Ultrafiltration

Destillation

Theoretisch können Bakterien und Keime durch das Abkochen von Wasser, also durch Dampfdestillation entfernt werden.
Dabei geht man wie folgt vor:

  • Man kocht das Trinkwasser ab.
  • Das Wasser verdampft und steigt nach oben.
  • Die Schadstoffe bleiben am Boden haften.
  • Oben angelangt kondensiert der Dampf und kühlt wieder ab.
  • Das kondensierte Wasser kann in einem externen Behälter abtropfen.

Der Nachteil der Destillation: Bei der Destillation muss der verwendete Behälter gründlich gereinigt werden und durch den Prozess der Verdampfung werden auch wertvolle Mineralien aus dem Wasser gefiltert. Dadurch gehen gesunde Stoffe verloren und das Wasser schmeckt womöglich weniger gut.

Umkehrosmose-Filter

Prinzipiell eignen sich Osmosefilter, um (coliforme) Bakterien aus dem Wasser zu filtern. Aber: Osmosewasser ist nicht nur frei von schädlichen Inhaltsstoffen wie Bakterien und Keimen. Es enthält auch deutlich weniger Mineralstoffe als z. B. bei einer Filterung mit Aktivkohle.

Der Nachteil der Umkehrosmose: Der Wasserverbrauch ist vergleichsweise hoch und wertvolle Mineralien gehen bei dieser Methode verloren.

Aktivkohle-Filter

Aktivkohle kann Keime und Bakterien bis zu einem gewissen Grad filtern. Dabei kommt es jedoch sehr stark auf die Form der Aktivkohle sowie die Bauweise des gesamten Filters an. Erst im Zusammenhang mit anderen Filtrationstechnologien können Aktivkohlefilter das Trinkwasser beinahe spurenlos von Bakterien und Keimen befreien.

Achtung: Aktivkohle in granulierter Form, wie sie zum Beispiel in Tischkannenfiltern vorkommt, ist nicht für das Filtern von Keimen und Bakterien im Trinkwasser geeignet!

Ultrafiltration

Da Aktivkohle allein keinen ausreichenden Schutz gegen alle Bakterien und Keime bieten kann, werden Trinkwasserfilter mit Aktivkohle im Idealfall mit einer Hochleistungsmembran kombiniert. Diese sogenannte Ultrafiltration hält Bakterien rein mechanisch zurück. Die Porengröße bewegt sich im Bereich von 0,1 µm – das sind 0,001 mm.

Deshalb sind diese Wasserfilter bei akuter Keimbelastung in den Trinkwasserleitungen sehr effektiv – und zwar zu 99,99 %!

Nein zu Keimen und Bakterien im Wasser!

Abschließend ist es wichtig, noch einmal zu betonen, dass Keime und Bakterien im Wasser ein potenzielles Risiko für Ihre Gesundheit darstellen. Durch Kontamination der Wasserquelle, mangelhafte Wasseraufbereitung, veraltete Wasserleitungen oder unsachgemäße Lagerung gelangen sie im Handumdrehen unbemerkt ins Trinkwasser.

Insbesondere wenn Sie in einer Gegend leben, in der es wiederholt Probleme mit Bakterien oder anderen Keimen im Trinkwasser gab, kann ein Wasserfilter eine große Hilfe sein. Ein hochwertiger Filter kann fest unter der Küchenarmatur installiert oder flexibel am Wasserhahn bzw. in der Dusche angebracht werden und sorgt fortlaufend für eine gute Wasserqualität. Überlassen Sie Ihre Gesundheit nicht dem Zufall, sondern sorgen Sie mit einem geeigneten Wasserfilter vor!

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FAQs

Können im Leitungswasser Bakterien sein?

Ja, im Leitungswasser können unter gewissen Umständen Bakterien und andere Keime nachgewiesen werden. Dazu zählen vor allem: Legionellen, E.coli, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa, multiresistente Keime, Parasiten und Viren. Selbst im streng kontrollierten deutschen Trinkwasser gibt es immer wieder Funde von Keimen und Bakterien.

Wie erkenne ich Bakterien im Wasser?

Bakterien im Wasser lassen sich in der Regel nicht mit bloßem Auge erkennen. Um diese nachzuweisen, müssen Sie das Wasser testen lassen.

Ab wie viel Grad sterben Bakterien im Wasser?

Dies hängt ganz von der Art der Bakterien bzw. Keime ab. Legionellen beispielsweise sterben bei ca. 60 °C. Andere Keime wiederum können auch bei höheren Temperaturen noch überleben und sterben erst ab 90 °C ab.

Wie gelangen Bakterien ins Wasser?

Bakterien und Keime können über mehrere Wege in unser Trinkwasser gelangen. Die häufigsten Ursachen bzw. Eintragswege sind Verschmutzungen der Wasserquelle, mangelhafte Wasseraufbereitung, veraltete Wasserleitungen und unsachgemäße Lagerung von Trinkwasser.

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