Wasserqualität testen: Ist das sinnvoll?
Dank der deutschen Trinkwasserverordnung wird unser Leitungswasser regelmäßig überprüft [1]. Die Verordnung stellt allerdings nur die Wasserqualität bis zu den eigenen Hausrohren sicher. Für alles, was danach passiert, übernehmen die öffentlichen Trinkwasserversorger keine Garantie mehr.
Deshalb und auch weil sich trotz der Trinkwasserverordnung zeitweise immer noch einige unerwünschte Stoffe in unserem Leitungswasser befinden, müssen wir selbst dafür sorgen, dass wir ausschließlich sauberes Wasser zu uns nehmen. Mit einer Trinkwasseranalyse können Sie die Wasserqualität testen und ggf. Maßnahmen für ein besseres Leitungswasser einleiten. Doch ist eine Trinkwasseranalyse wirklich immer so sinnvoll?
In diesem Beitrag erfahren Sie …
- … was eine Trinkwasseranalyse ist,
- … worauf Sie Ihr Wasser testen lassen können,
- … welche Möglichkeiten es gibt, das Leitungswasser zu testen,
- … ob und wann es sinnvoll ist, die Wasserqualität zu testen
- … und welche Alternativen es zur Trinkwasseranalyse gibt.
Wasserqualität testen: Was ist eine Trinkwasseranalyse und wie funktioniert sie?
Bei der Trinkwasseranalyse handelt es sich um eine Untersuchung des Wassers hinsichtlich unterschiedlicher chemischer, physikalischer und mikrobiologischer Parameter. Dazu zählen zum Beispiel die Konzentration diverser Schadstoffe, die elektrische Leitfähigkeit, der pH-Wert sowie die Wasserhärte.
Wasseranalysen finden regelmäßig in den zahlreichen Stadtwerken statt. Doch auch zu Hause können Sie Ihr Wasser untersuchen lassen. Dafür wird in der Regel direkt am Wasserhahn eine Probe entnommen. Diese wird anschließend in ein Labor geschickt, wo sie auf die unterschiedlichen Parameter hin untersucht wird. Bei Selbsttests kann die Probe auch direkt vor Ort ausgewertet werden.
Empfehlung
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Wasser auf Schadstoffe testen: Worauf kann man das Wasser untersuchen lassen?
Je nach Testkit kann eine Trinkwasseranalyse unterschiedliche Schwermetalle, Schadstoffe und Co. im Wasser erkennen. Dazu gehören unter anderem:
- Aluminium
- Ammonium
- Arsen
- Blei
- Chrom
- Coliforme Bakterien
- E.coli
- Eisen
- Enterokokken
- Flourid
- Keimzahl 22°
- Keimzahl 36°
- Kupfer
- Legionellen
- Mangan
- Nickel
- Nitrat
- Nitrit
- Phosphat
- Pseudomonas aeruginosa
- Quecksilber
- Sulfat
- Uran
Zink
Leitungswasser testen: Welche Möglichkeiten gibt es?
Grundsätzlich können Sie die Wasserqualität entweder zu Hause selbst testen oder Sie lassen das Wasser mit einer professionellen Analyse in einem Labor testen. Dabei gibt es bei beiden Varianten unterschiedliche Tests. So haben Sie meist die Auswahl zwischen spezifischen Tests, die lediglich ausgewählte Inhaltsstoffe im Leitungswasser untersuchen, und Komplettpaketen, die eine große Anzahl unterschiedlicher Schadstoffe etc. erkennen.
Wasserqualität selber testen
Selbst durchgeführte Wassertests sind einfach und schnell zu erledigen. Zudem sind sie vergleichsweise günstig und problemlos in Apotheken oder Online erhältlich. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist eine Wasserprobe gemäß der Anleitung zu entnehmen und schon wenige Minuten später erhalten Sie die Ergebnisse.
Der große Nachteil, wenn Sie Ihr Wasser zu Hause selbst testen, ist allerdings, dass die Resultate bei weitem nicht so zuverlässig sind wie bei Analysen im Labor. Zudem ist dieses Verfahren hochsensibel – bereits kleinste Fehler bei der Probenentnahme verfälschen die Testergebnisse massiv.
Wasserqualität professionell testen lassen
Professionelle Trinkwasseranalysen können auf unterschiedliche Arten durchgeführt werden. Zum einen gibt es die Option, die Probe selber zu entnehmen und dann in ein akkreditiertes Labor einzuschicken. Aber auch hier besteht wieder das Problem einer fehlerhaften Probenentnahme.
Zum anderen besteht die Möglichkeit, eine Trinkwasseranalyse vom Gesundheitsamt oder einem speziellen Labor durchführen zu lassen. In beiden Fällen kommt ein zertifizierter Probenehmer zu Ihnen nach Hause und entnimmt die Probe für das Labor selbst. Diese Variante ist zwar bei weitem die zuverlässigste, dafür aber meist sehr teuer.
Warum das Wasser testen lassen?
Prinzipiell kann es durchaus sinnvoll sein, das eigene Wasser testen zu lassen. Grund dafür ist, dass unser Leitungswasser – trotz Trinkwasserverordnung – aus diversen Gründen mancherorts zumindest zeitweise verunreinigt ist.
Der Hauptgrund dafür sind die hauseigenen Rohrleitungen [2]. Sind in Ihrem Wohnhaus beispielsweise noch alte Bleirohre verbaut, so besteht die Gefahr, dass diese nach und nach Blei in Ihr Trinkwasser absondern. Ein ähnliches Problem kann bei Armaturen aus Nickel oder Chrom auftreten – diese können ebenfalls unerwünschte Metalle in das Leitungswasser abgeben. Hinzu kommen noch Medikamente, Hormone und andere Schadstoffe, die in Wasserwerken nur schwer gefiltert werden können und daher oft unentdeckt im Trinkwasser bleiben.
Wasser prüfen lassen: sinnvoll oder nicht?
Aus den soeben genannten Gründen lassen sich unterschiedliche Situationen ableiten, in denen es sinnvoll sein kann, die Wasserqualität zu testen:
- Ihr Wasser ist trüb und/oder riecht komisch? Das ist ein Zeichen für stark verschmutztes Trinkwasser.
- Sie wohnen in einem Altbau, in dem möglicherweise noch alte Bleileitungen verbaut sind? Im schlimmsten Fall setzt sich Blei in Ihr Trinkwasser ab.
- Sie wohnen in einem Neubau mit Kupferleitungen? Unter bestimmten Bedingungen kann es dazu kommen, dass das Wasser korrosiv auf die Kupferrohre wirkt und Kupfer in Ihr Trinkwasser übergeht.
- In Ihrem Haushalt wohnen immunschwache Personen? Diese reagieren besonders empfindlich auf diverse Keime und Bakterien (z.B. eine Verseuchung mit Legionellen) im Trinkwasser [3].
- Sie erwarten ein Baby oder haben bereits ein Baby/Kleinkind zu Hause? Mit einem verschmutzen Leitungswasser gefährden Sie die gesunde Entwicklung Ihres Kindes [4].
- Sie beziehen Ihr Trinkwasser über einen eigenen Brunnen? In solchen Fällen entfallen die Kontrollen der örtlichen Stadtwerke und jegliche Schadstoffe können unbemerkt in Ihren Körper gelangen.
- Sie weisen Krankheitssymptome auf, die mit dem Verzehr von Leitungswasser einhergehen (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen)? Dann könnten z.B. Keime oder Bakterien in Ihrem Wasser vorhanden sein.
Doch Achtung: Trinkwasseranalysen sind nicht immer so genau und verlässlich, wie sie es versprechen. Insbesondere wenn Sie die Probenentnahme selbst durchführen, schleichen sich beispielsweise durch eine falsche Entnahme oder einen nicht fristgerechten Transport in das Labor schnell Fehler ein, die das Ergebnis verfälschen.
Diesem Nachteil können Sie zwar mit professionellen Tests weitgehend aus dem Weg gehen, allerdings sind diese meist sehr teuer. Und selbst hochwertige Labortests erkennen nicht alle Schadstoffe im Wasser. Sinnvoller ist es daher, im Vorhinein selbst für sauberes Wasser zu sorgen. Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar Tipps vor, die Ihnen dabei helfen können.
Alternativen zur Trinkwasseranalyse: 6 Tipps
Sie wollen sauberes Trinkwasser konsumieren? Dann helfen Ihnen die besten Trinkwasseranalysen nichts! Stattdessen müssen Sie selbst Hand anlegen und für sauberes Trinkwasser sorgen.
Diese 6 Tipps helfen Ihnen dabei:
- Vermeiden Sie Mikroplastik in Putzmitteln, Kosmetikartikeln etc.
- Entsorgen Sie Speisereste, Öle, Hygieneartikel, Arzneimittel und Co. nicht über die Toilette.
- Verwenden Sie Wasch- und Reinigungsmittel sparsam und greifen Sie wenn möglich auf natürliche Haushaltsmittel zurück.
- Unterstützen Sie eine ökologische Landwirtschaft, damit weniger chemische Pestizide in das Grundwasser gelangen.
- Lassen Sie Ihre Rohrleitungen überprüfen und wirken Sie so der Absonderung von Schwermetallen entgegen.
- Verwenden Sie einen Trinkwasserfilter, um unerwünschte Stoffe aus Ihrem Wasser zu filtern.
Fazit: Wasserqualität testen oder lieber doch nicht?
Grundsätzlich können Trinkwasseranalysen im eigenen Zuhause hin und wieder durchaus sinnvoll sein. Eine nachhaltigere Lösung ist jedoch, wenn Sie selbst für ein sauberes Trinkwasser sorgen. So sparen Sie sich die zum Teil teuren Kosten der häufig wenig aussagekräftigen Wasseruntersuchungen und können sorgenfrei Ihr Leitungswasser genießen.
FAQs zum Testen der Wasserqualität
Sie haben noch Fragen? Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema “Wasserqualität testen”.
Wie kann man Trinkwasser testen?
Sie können Ihr Trinkwasser entweder selbst testen oder vom Gesundheitsamt bzw. einem akkreditierten Labor testen lassen. Die Selbsttests erhalten Sie in der Apotheke und im Onlinehandel.
Wo kann ich Leitungswasser untersuchen lassen?
Prinzipiell gibt es zahlreiche Online-Anbieter sowie Labore und Gesundheitsämter, die Trinkwasseranalysen anbieten. Wir von Alb Filter empfehlen die Trinkwassertests von IVARIO. Das Unternehmen verwendet modernste Methoden für die Trinkwasseruntersuchung und bietet ein breites Spektrum an unterschiedlichen Testkits.
Was kostet eine Trinkwasseruntersuchung?
Die Kosten einer Trinkwasseranalyse hängen grundsätzlich von Art und Umfang des Tests ab. Selbsttest erhalten Sie bereits ab 20 €. Bei professionellen Trinkwasseruntersuchungen durch das Gesundheitsamt oder ausgewählte Labore hingegen müssen Sie mit Kosten von bis zu mehreren hundert Euro rechnen.
Wer zahlt die Trinkwasseranalyse?
In der Regel müssen Sie die Trinkwasseranalyse selbst zahlen. Wenn Sie Mieter sind, kann es unter Umständen sein, dass Ihr Vermieter die Kosten für den Test übernimmt [5].
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Quellenangaben
- Deutsche Trinkwasserverordnung – Gesetzliche Fassung von 2023
- Stiftung Warentest – Die letzten Meter zählen
- Robert Koch Institut –Legionellose – RKI-Ratgeber
- Sanders et al. – Perinatal and Childhood Exposure to Cadmium, Manganese, and Metal Mixtures and Effects on Cognition and Behavior: A Review of Recent Literature
- ista International GmbH – Novellierung der Trinkwasserverordnung