
RATGEBER WASSERQUALITÄT STÄDTE UND REGIONEN
Leitungswasserqualität in Köln
Ist das Leitungswasser in Köln bedenkenlos trinkbar? Als eine der größten Städte am Rhein steht die Trinkwasserqualität regelmäßig im Fokus. In diesem Ratgeber beleuchten wir die aktuelle Wasserqualität, klären über mögliche Warnungen auf und zeigen, welche Maßnahmen Köln ergreift, um sauberes Trinkwasser für alle zu sichern. Erfahre jetzt, ob du dein Glas sorgenfrei mit Leitungswasser füllen kannst!
Bedeutung der Wasserqualität für die Gesundheit
Die Qualität des Leitungswassers spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit. Sauberes Trinkwasser versorgt den Körper nicht nur mit lebenswichtiger Flüssigkeit, sondern schützt auch vor Schadstoffen wie Blei, Nitrat oder Keimen, die bei schlechter Wasserqualität auftreten können.
In Köln, wo das Wasser teilweise aus dem Rhein gewonnen wird, ist eine strenge Kontrolle essenziell, um Risiken zu minimieren. Eine hohe Trinkwasserqualität stärkt das Immunsystem und fördert das Wohlbefinden – ein Grund mehr, die Standards genau im Blick zu behalten.
Aus diesem Grund ist es entscheidend, Klarheit darüber zu haben, welche Bestandteile im Wasser vorhanden sind und wie verlässlich das Leitungswasser tatsächlich ist. Dabei kommt der regelmäßigen Überprüfung und Aufbereitung des Wassers eine Schlüsselrolle zu, um zu gewährleisten, dass es den hohen gesetzlichen Standards entspricht und keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthält.1
Herkunft und Gewinnung des Kölner Trinkwassers
Das Trinkwasser in Köln stammt zu etwa zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Uferfiltrat, das in der Kölner Bucht gewonnen wird. Die RheinEnergie AG, der Hauptversorger der Stadt, nutzt einen stetigen Grundwasserstrom, der durch versickernden Niederschlag und Oberflächenwasser gespeist wird. Dieser liegt in Tiefen zwischen 8 und 25 Metern und fließt in der Kölner Bucht – einer geologischen „Schüssel“ mit dem Rhein als tiefstem Punkt – auf natürliche Weise Richtung Norden. Das Uferfiltrat entsteht, wenn Rheinwasser durch den Untergrund gefiltert wird, wobei Kies- und Sandschichten als natürliche Reinigungsstufen wirken. Dank dieses Prozesses kommt das Wasser bereits in hoher Qualität an den Förderbrunnen an.2
Die Gewinnung erfolgt über zehn Wasserwerke, darunter Weiler, Severin, Hochkirchen und Höhenhaus, die täglich bis zu 30.000 Kubikmeter Wasser fördern können – das entspricht etwa 13 gefüllten Schwimmbädern. Das Rohwasser wird in Brunnenanlagen gefasst, in den Wasserwerken aufbereitet und anschließend in die getrennten links- und rechtsrheinischen Trinkwassernetze eingespeist.

Wasseraufbereitung
Die Aufbereitung des Kölner Trinkwassers ist ein präziser Prozess, der höchste Qualität gewährleistet. Da das Wasser überwiegend aus Grundwasser und Uferfiltrat des Rheins stammt, profitiert es bereits von natürlicher Filterung durch Kies- und Sandschichten. Dennoch durchläuft es in den Wasserwerken der RheinEnergie AG mehrere Schritte, um den strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung zu entsprechen.3
1. Belüftung und Oxidation
Um gelöste Stoffe wie Eisen oder Mangan zu entfernen, wird das Wasser belüftet. Sauerstoff oxidiert diese Verbindungen, die dann als Partikel ausfallen.
2. Filtration durch Sandfilter
Anschließend durchläuft das Wasser Kies- und Sandfilter, die Schwebstoffe, organische Rückstände und kleinste Partikel herausfiltern. Dieser Schritt verstärkt die natürliche Reinigung durch den Untergrund.
3. Desinfektion
In der Regel ist keine chemische Desinfektion nötig, da das Kölner Grundwasser von Natur aus keimarm ist. Bei Bedarf – etwa nach Keimfunden wie 2022 in Höhenhaus – wird jedoch Chlor eingesetzt, um Bakterien abzutöten.
Qualitätssicherung
Zur Sicherstellung der Qualität betreibt RheinEnergie ein eigenes Labor, das jährlich über 16.000 Proben analysiert. Waldflächen und Wasserschutzgebiete, wie im Kölner Norden bei Weiler oder im Süden bei Rodenkirchen, schützen die Quellen vor Verunreinigungen. In Ausnahmefällen, etwa bei Keimfunden wie 2022 in Höhenhaus, wird das Wasser zusätzlich gechlort. 4,5
Inhaltsstoffe des Leitungswassers in Köln
Wie mineralreich ist das Kölner Trinkwasser? Das Leitungswasser stammt aus Grundwasser und Uferfiltrat, doch es gibt Unterschiede: Linksrheinisch ist es härter und kalkhaltiger, rechtsrheinisch etwas weicher. Welche Stoffe sind enthalten, und wie beeinflussen sie die Qualität? Hier erfährst du alles Wichtige zur Zusammensetzung.6
Inhaltsstoff | Angabe in mg/l (2023) | Grenzwert in mg/l laut TWV | Bemerkung |
---|---|---|---|
Hydrogencarbonat | 200–280 | - | Puffert Säuren, beeinflusst Härte |
Calcium | 85–108 | - | Verleiht Härte, wichtig für Knochen |
Magnesium | 12–15 | - | Unterstützt Muskel- und Nervenfunktion |
Kalium | 3–5 | - | Natürlicher Mineralstoff, essentiell |
Eisen | < 0,02 | 0,2 | Durch Aufbereitung stark reduziert |
Natrium | 30–38 | 200 | Natürlicher Bestandteil, geschmacksneutral |
Sulfat | 40–75 | 250 | Natürlich gelöst, beeinflusst Geschmack |
Chlorid | 50–65 | 250 | Kann in Spuren aus Desinfektion stammen |
Ist das Leitungswasser in Köln trinkbar?
Die Trinkwasserqualität in Köln ist ein wichtiges Thema für die Bewohner, da Wasser ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens ist. Deutschland gilt als eines der Länder mit den strengsten Kontrollen für Leitungswasser, und Köln bildet hier keine Ausnahme. Dieser Abschnitt beleuchtet die gesetzlichen Vorschriften, den Geschmack und die Wasserhärte sowie mögliche Verunreinigungen und ihre gesundheitlichen Auswirkungen.
Gesetzliche Vorschriften und Grenzwerte
Das Kölner Trinkwasser unterliegt der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die strenge Grenzwerte für Schadstoffe wie Nitrat, Blei oder Pestizide vorgibt. Die RheinEnergie analysiert jährlich über 16.000 Proben und bestätigt regelmäßig, dass die Werte eingehalten werden. Dank moderner Aufbereitung und natürlicher Filterung durch die Kölner Bucht erfüllt das Wasser die gesetzlichen Anforderungen.
Geschmack und Wasserhärte
Der Geschmack des Kölner Leitungswassers wird von seiner mineralreichen Zusammensetzung geprägt, insbesondere durch Calcium und Magnesium. Mit einer Härte von 18,6 °dH linksrheinisch und 14,2–15,2 °dH rechtsrheinisch zählt es als „hart“. Das kann einen leicht kalkigen Geschmack verursachen, der von manchen als weniger angenehm empfunden wird. Dennoch ist die Härte gesundheitlich unbedenklich und liefert wertvolle Mineralien.
Mögliche Verunreinigungen und gesundheitliche Auswirkungen
Trotz hoher Qualität sind Verunreinigungen nicht ausgeschlossen. Spurenstoffe wie Süßstoffe (z. B. Sucralose < 0,0001 mg/L) oder Glyphosat (< 0,1 µg/L) wurden im Grundwasser nachgewiesen, liegen aber weit unter gesundheitlich relevanten Werten.
In Altbauten können alte Bleileitungen das Wasser belasten – ein Problem, das Hauseigentümer beheben müssen. Keime wie Legionellen treten selten auf, meist durch Stagnation in Hausleitungen. Solche Ausnahmen (z. B. temporäre Chlorung 2022 in Höhenhaus) zeigen, dass das Wasser versorgerseitig sicher ist, aber die Hausinstallation entscheidend bleibt.
Aktuelle Fälle von Verunreinigungen des Trinkwassers in Köln und Umgebung
- 14.01.2025 - Greenpeace findet hohe Werte von krebserregendem Stoff im Rhein
Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace hat im Rhein hohe Konzentrationen eines gefährlichen Stoffes gefunden. Die Chemikalie PFOS gilt als krebserregend. - 29.04.2024 - Legionellen im Trinkwasser: Mieter in Dulsberg besorgt
In Hamburg-Dulsberg sind Mieter besorgt über Legionellen im Trinkwasser. Diese Krankheitserreger können schwere Lungenentzündungen verursachen. - 16.11.2022 Trinkwasser riecht nach Chlor
Im mehreren Kölner Stadtteilen muss die RheinEnergie das Trinkwasser chloren. Grund sind sogenannte coliforme Keime.
Diese Fälle sind Ausnahmen, aber sie zeigen, dass die Qualität vom Hausanschluss ab vom Zustand deiner Leitungen abhängt. Bei Unsicherheit kannst du einen Wasserfilter nutzen.
Maßnamen zur Verbesserung der Leitungswassers in Köln
Verwendung eines Wasserfilters
Ein Wasserfilter kann das Kölner Leitungswasser individuell verbessern. Aktivkohlefilter, wie sie von Marken wie Brita oder ALB Filter angeboten werden, reduzieren Kalk, Chlorspuren (z. B. nach temporärer Chlorung) und Mikroverunreinigungen wie PFAS, Mikroplastik oder Pestizidrückstände, die in Spuren vorhanden sein könnten.
In Altbauten helfen spezielle Filter auch gegen Blei aus alten Rohren, das die gesetzlichen Grenzwerte (0,01 mg/L) überschreiten kann. Das Ergebnis: weicheres Wasser mit neutralerem Geschmack, das Geräte wie Wasserkocher schont und das Trinkerlebnis steigert.
Die RheinEnergie betont zwar, dass Filter nicht zwingend nötig sind – für viele Kölner ist es dennoch eine beliebte Option.
Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung des Wasserqualiät
Neben Filtern gibt es weitere Ansätze zur Verbesserung
Modernisierung der Hausinstallationen:
In älteren Gebäuden sollten Bleileitungen ersetzt werden, da sie die Wasserqualität bis zum Hahn beeinträchtigen können. Die Stadt Köln und RheinEnergie unterstützen mit Beratung und Förderprogrammen.
Regelmäßiges Spülen:
Stagnierendes Wasser in Leitungen kann Keime wie Legionellen fördern. Vor dem Trinken sollte man das Wasser kurz laufen lassen, besonders nach längerer Abwesenheit.
Naturschutz in Wassergewinnungsgebieten:
Die RheinEnergie sichert die Qualität langfristig durch Schutzgebiete wie in Weiler oder Rodenkirchen, die Verunreinigungen durch Landwirtschaft oder Industrie minimieren. Bürger können dies indirekt unterstützen, indem sie umweltbewusst handeln.
Fazit
Das Kölner Leitungswasser ist sicher, hochwertig und trinkbar. Dank strenger Kontrollen der RheinEnergie und der Trinkwasserverordnung erfüllt es alle Standards. Es ist mineralreich mit Calcium und Magnesium, wobei es linksrheinisch härter als rechtsrheinisch ist was zu verkalkungen der Geräte im Haushalt führen kann. Verunreinigungen wie Spurenstoffe oder Blei in Altbauten sind selten aber kommen vor. Sensible Menschen wie Schwangere oder Kleinkinder können sich zusätzlich mit Wasserfiltern schützen. Bei längeren Standzeiten sollte das Wasser kurz laufen lasssen.
FAQs - Trinkwasserqualität in Hamburg
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Quellen
- Umweltbundesamt
Trinkwasserqualität in Deutschland - RheinEnergie AG
Trinkwasser für Zuhause - Trinkwasserverordnung - TrinkwV
Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch - Kölner Stadtanzeiger
Trinkwasser Köln: Rhein-Energie setzt Chlor wegen Keime ein - Stadt Köln
Trinkwasserversorgung in Köln - RheinEnergie AG
Trinkwasseranalyse