
RATGEBER WASSERQUALITÄT STÄDTE UND REGIONEN
Leitungswasserqualität in München
Trinkwasser spielt in München eine zentrale Rolle – nicht nur wegen des berühmten Bieres, sondern auch als tägliches Lebenselixier für über 1,5 Millionen Menschen. Es stammt größtenteils aus den tiefen Schichten des Alpenvorlands und gilt als eines der reinsten in Deutschland. Doch wie kommt es zu dieser Qualität, und kann man es wirklich bedenkenlos trinken? Dieser Beitrag beleuchtet die Herkunft, Aufbereitung und Zusammensetzung des Münchner Wassers und gibt dir einen Überblick, was es so besonders macht – aber auch, wo mögliche Risiken lauern könnten.
Bedeutung der Wasserqualität für die Gesundheit
Die Beschaffenheit des Wassers, das täglich konsumiert wird, hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit. Verunreinigungen im Wasser können unterschiedlichste Beschwerden hervorrufen – von kurzfristigen Magen-Darm-Problemen bis hin zu langfristigen chronischen Erkrankungen.
Aus diesem Grund ist es entscheidend, Klarheit darüber zu haben, welche Bestandteile im Wasser vorhanden sind und wie verlässlich das Leitungswasser tatsächlich ist. Dabei kommt der regelmäßigen Überprüfung und Aufbereitung des Wassers eine Schlüsselrolle zu, um zu gewährleisten, dass es den hohen gesetzlichen Standards entspricht und keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthält.1
Herkunft und Gewinnung des Münchner Trinkwassers
Das Trinkwasser in München wird überwiegend aus dem bayerischen Alpenvorland gewonnen, insbesondere aus dem Mangfalltal, das etwa 75 % des Bedarfs deckt. Hier fließt Regenwasser durch Gesteinsschichten aus Schotter und Kalk, die es auf natürliche Weise filtern, bevor es als Grundwasser in Tiefen von bis zu 200 Metern gefördert wird. Ergänzend kommen kleinere Mengen aus der Münchner Schotterebene und dem Loisachtal. Dank der Höhenlage des Mangfalltals gelangt das Wasser im freien Gefälle nach München, ohne dass Pumpen nötig sind. Dieser natürliche Prozess sorgt dafür, dass es bereits in einem sehr reinen Zustand ankommt.2,3
Das Wasser bleibt weitgehend naturbelassen und wird über ein 3.400 Kilometer langes Leitungsnetz verteilt. Regelmäßige Kontrollen sichern, dass es stets den hohen Standards entspricht.

Wasseraufbereitung
Die Aufbereitung des Münchner Trinkwassers ist minimalistisch, da das Grundwasser aus dem Alpenvorland von Natur aus sehr hochwertig ist.
1. Belüftung
In den Wasserwerken der Stadtwerke München (SWM) wird das wasser meist nur belüftet, um überschüssiges Kohlendioxid zu entfernenum und gelöstes Eisen und Mangan zu oxidieren. Diese Stoffe fallen als feste Partikel aus und werden anschließend durch Filtersysteme aus dem Wasser entfernt.
2. Filtration durch Kiesfilter
Im nächsten Schritt wird das Wasser durch Kies und Sandfilter geleitet, um restliche Schwebstoffe zu entfernen. Diese Filter bestehen aus verschiedenen Schichten, die als physikalische Barriere dienen.
3. Desinfektion
Chemikalien wie Chlor kommen zur Desinfektion kommen in München nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, etwa bei erhöhtem Bedarf oder mikrobiellen Risiken.
Qualitätssicherung
Über 12.000 Proben jährlich testen Parameter wie Nitrat oder PFAS, die stets weit unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung liegen. Geschützte Gewinnungsgebiete sichern die Reinheit, doch bei alten Hausleitungen solltest du das Wasser nach Standzeit ablaufen lassen. So bleibt es bis zum Hahn sicher und trinkbar.
Inhaltsstoffe des Leitungswassers in München
Das Münchner Trinkwasser enthält natürliche Mineralstoffe, die es gesund und geschmacklich ausgewogen machen. Die genaue Zusammensetzung kann je nach Fördergebiet leicht schwanken, bleibt aber stets innerhalb der gesetzlichen Vorgaben. Hier eine Übersicht der typischen Inhaltsstoffe.4,5,6
Inhaltsstoff | Angabe in mg/l (2023) | Grenzwert in mg/l laut TWV | Bemerkung |
---|---|---|---|
Hydrogencarbonat | 200–300 | - | Puffert Säuren, beeinflusst Härte |
Calcium | 70–100 | - | Verleiht Härte, wichtig für Knochen |
Magnesium | 10–20 | - | Unterstützt Muskel- und Nervenfunktion |
Kalium | 1–3 | - | Natürlicher Mineralstoff, essentiell |
Eisen | < 0,05 | 0,2 | Durch Aufbereitung stark reduziert |
Natrium | 5–15 | 200 | Natürlicher Bestandteil, geschmacksneutral |
Sulfat | 10–25 | 250 | Natürlich gelöst, beeinflusst Geschmack |
Chlorid | 10–20 | 250 | Kann in Spuren aus Desinfektion stammen |
Ist das Leitungswasser in München trinkbar?
Gesetzliche Vorschriften und Grenzwerte
Die Qualität des Münchner Trinkwassers wird durch die Trinkwasserverordnung geregelt, die strenge Grenzwerte vorgibt. Die Stadtwerke München überwachen es mit über 12.000 Proben jährlich – von der Quelle bis zum Hausanschluss. Alle Werte, etwa für Chlorid (10–20 mg/l), Sulfat (10–25 mg/l) oder Eisen (< 0,05 mg/l), bleiben deutlich unter den erlaubten Höchstmengen, was die Sicherheit bestätigt.
Geschmack und Wasserhärte
Du wirst das Münchner Wasser als frisch und neutral empfinden, da es kaum Chlor enthält. Mit einer Härte von 14–18 °dH gilt es als hart, was auf den hohen Kalziumgehalt zurückzuführen ist. Das kann Kalk in Kesseln hinterlassen, macht es aber auch mineralreich und wohlschmeckend.
Mögliche Verunreinigungen und gesundheitliche Auswirkungen
Auch wenn das Münchner Trinkwasser von hoher Qualität ist, können Verunreinigungen nicht vollständig ausgeschlossen werden. Alte Bleirohre in Gebäuden (vor 1970) könnten Blei abgeben – lass das Wasser nach längerer Standzeit ablaufen, um das Risiko zu minimieren. Spurenstoffe wie PFAS (aus Industriechemikalien) oder Mikroplastik (aus Umweltverschmutzung) sind in München meist unter der Nachweisgrenze, können aber in Spuren vorkommen. Mikrobiologische Verunreinigungen, etwa durch coliforme Bakterien, sind selten, tauchen aber gelegentlich auf – oft durch Probleme im Leitungsnetz oder Brunnen.7
Aktuelle Fälle von Verunreinigungen des Trinkwassers in München und Umgebung
- 08.11.2024 - Wasser in mehreren Gemeinden muss abgekocht werden
In mehreren oberbayerischen Gemeinden müssen die Menschen für zunächst unbestimmte Zeit das Wasser abkochen. - 23.04.2024 - PFAS im Münchner Trinkwasser
Eine bundesweite Studie des BUND im April 2024 wies PFAS in Münchner Leitungswasserproben nach, allerdings unter den EU-Grenzwerten (0,1 µg/l für 20 PFAS).
- 01.01.2024 - Blei in Hausleitungen – anhaltende Problematik
In älteren Münchner Gebäuden, besonders in Bezirken wie Maxvorstadt oder Altstadt, bestehen weiterhin Bleirohre in privaten Installationen. Die SWM garantieren bleifreies Wasser bis zum Hausanschluss, aber Stagnationswasser in Bleileitungen kann Grenzwerte (0,01 mg/l) überschreiten.
Diese Fälle sind Ausnahmen, aber sie zeigen, dass die Qualität vom Hausanschluss ab vom Zustand deiner Leitungen abhängt. Bei Unsicherheit kannst du einen Wasserfilter nutzen.
Maßnamen zur Verbesserung der Leitungswassers in München
Verwendung eines Wasserfilters
Die Verwendung von Wasserfiltern bietet zahlreiche Vorteile. Neben der Verbesserung des Geschmacks kann die Filterung gesundheitliche Vorteile bieten, indem sie potenziell schädliche Substanzen wie Blei, Chlor, Pestizide und Mikroplastik aus dem Wasser entfernt. Dies kann besonders wichtig sein für Haushalte mit kleinen Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem.Ein hochwertiger Wasserfilter kann zudem dazu beitragen, die Belastung durch Kalk zu reduzieren, was nicht nur den Geschmack verbessert, sondern auch die Lebensdauer von Haushaltsgeräten wie Kaffeemaschinen und Wasserkochern verlängert. Weitere Informationen zu den Vorteilen und den Produkten finden Sie auf der Website von Alb Filter.
Tipps zur Verbesserung des Geschmacks
Neben der Verwendung von Filtern gibt es weitere Möglichkeiten, den Geschmack des Leitungswassers zu verbessern:
Wasser kühlen:
Kaltes Wasser schmeckt oft frischer und kann unangenehme Aromen überdecken.
Zitronenscheiben hinzufügen:
Ein paar Scheiben Zitrone im Wasser können den Geschmack erheblich verbessern.
Wasser durchlüften:
Es empfiehlt sich, das Wasser einige Minuten an der Luft stehen zu lassen, damit sich flüchtige Verbindungen wie Chlor verflüchtigen können.
Durch diese Maßnahmen kann die Qualität und der Geschmack des Leitungswassers in Hamburg noch weiter verbessert werden, wodurch es nicht nur sicher, sondern auch angenehm zu trinken ist. Weitere Informationen zur Wasserqualität in Hamburg finden Sie auf der Website von Hamburg Wasser.
Fazit
Das Trinkwasser in München ist ein echtes Qualitätsprodukt: Es kommt rein aus dem Alpenvorland, wird minimal aufbereitet und überzeugt mit Mineralstoffen und Geschmack. Dank strenger Kontrollen und niedriger Werte für Stoffe wie Chlorid, Sulfat und Eisen ist es bedenkenlos trinkbar. Nur bei alten Hausleitungen solltest du Vorsicht walten lassen. Insgesamt ist es eine nachhaltige, gesunde Alternative zu Flaschenwasser – gut für dich und die Umwelt.
Verwandte Artikel und Produkte
FAQs - Trinkwasserqualität in München
Quellen
- Umweltbundesamt
Trinkwasserqualität in Deutschland - Stadtwerke München
Trinkwassergewinnung - München.de
Wasser für München - Stadtwerke München
Trinkwasseranalyse - EU-Trinkwasserrichtlinie
Europäische Union - EUR-Lex: Richtlinie 98/83/EG - Trinkwasserverordnung - TrinkwV
Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch - Umweltbundesamt
Spurenstoffe im Trinkwasser