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Wie Wasserqualität messen? PPM- vs. TDS-Wert: Was verraten die Werte über mein Trinkwasser?

Häufig liest man, dass man mithilfe des TDS-Messwertes die Qualität von Wasser einschätzen könne. Damit wird suggeriert, der TDS-Wert sage etwas darüber aus, ob das eigene Trinkwasser frei von Pestiziden, Medikamenten und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen sei. Das ist ein großes Missverständnis, denn der TDS-Wert ist ein rein quantitativer Wert für die Menge an Stoffen, die z. B. im Trinkwasser gelöst sind. Aber er lässt keine Rückschlüsse zu, um welche Stoffe es sich handelt.
Deshalb erfahren Sie in diesem Ratgeber, dass...

  • ein niedriger TDS-Wert ( ≤ 100 ppm) nichts über eine gute Wasserqualität aussagt.
  • eine TDS-Analyse lediglich die Menge an Salzen, Mineralien und Metallen misst.
  • die Summe dieser gelösten Teilchen in ppm (parts per million) angegeben wird.
  • der TDS-Wert keine Rückschlüsse darauf zulässt, ob sich im Wasser Rückstände von Hormonen, Pestiziden, Fungiziden, Medikamenten oder anderen Stoffen befinden.
  • richtiges gefiltertes Wasser zwar frei von Giftstoffen sein sollte, aber gerne wertvolle Mineralien und Spurenelemente (= hoher TDS-Wert) enthalten darf.

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Aktualisiert am: 26.02.2020

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Hier zeigen wir Ihnen, wie ein TDS-Messgerät in der Praxis funktioniert und wie Sie die Messwerte in ppm richtig interpretieren können.

Was ist der TDS-Wert? Kann er Wasserqualität messen?

Wenn Sie die Qualität Ihres Trinkwassers messen wollen, sind Sie mit einem TDS-Messgerät womöglich auf dem Holzweg. Das liegt in der Natur des Tests selbst: Der TDS-Wert gibt Aufschluss über die Menge an Stoffen in Ihrem Trinkwasser, die eine elektrische Leitfähigkeit aufweisen – also Mineralien, Salze und Metalle. Dabei sind Stoffe wie Calcium, Magnesium und Eisen für den menschlichen Organismus alles andere als schädlich. Schwermetallrückstände dagegen schon. TDS steht für „Total Dissolved Solids“. Das heißt nichts anderes, als dass der TDS-Wert die Summe oder Menge der gelösten Feststoffe im Wasser angibt.

Gut zu wissen

Die elektrische Leitfähigkeit eines Stoffes wird mit der Messgröße Mikrosiemens (µS) angegeben. Diese lässt sich umrechnen in die Summe der gelösten leitfähigen Teilchen, entweder in die gebräuchliche Einheit mg/l (Milligramm pro Liter) oder englisch ppm (parts per million). Dabei gilt folgender Umrechnungsschlüssel: 1,2 µS/cm = 1 ppm = 1 mg/l.

Wie Wasserqualität richtig messen?

Der TDS-Wert lässt also keine Rückschlüsse auf die Art von Stoffen zu. Ein hoher TDS-Wert ( ≥ 400 ppm) sagt lediglich aus, dass sich überdurchschnittlich viele Mineralien, Salze oder Metalle im Trinkwasser befinden. TDS ist also ein rein quantitatives Maß für die Anzahl an Stoffen, die in einer Wasserprobe gelöst sind. Ob es sich dabei um gesundheitsfördernde oder um gesundheitsschädliche Stoffe handelt – darüber kann ein TDS-Messgerät keinen Aufschluss geben.

Gut zu wissen

Um eine belastbare Aussage über die Wasserqualität in Ihrem Zuhause zu machen, ist eine chemische Laboranalyse notwendig. Diese kostet je nach Region etwa 150 Euro.

Wie hoch darf der PPM-Wert sein? [EU- & WHO-Richtlinien]

Wie folgende Tabelle zeigt: Nicht nur durchschnittlich gemessene Werte im deutschen Mineral- und Leitungswasser, sondern auch die offiziell festgelegten Grenzwerte der EU, der USA und der WHO stiften oft mehr Verwirrung als Klarheit.

TDS-Durchschnittswerte (ppm) im deutschen Leitungs- und Mineralwasser
Wasserart / WasserherkunftLeitfähigkeit
Leitungswasser200 - 500 ppm
Mineralwasser400 - 700 ppm
(Artesisches) Quellwasser30 - 80 ppm
Gefiltertes Wasser mit Osmosefilter0,1 - 25 ppm
TDS-Grenzwerte (ppm) der EU, USA & WHO
Grenzwerte nach GebietenLeitfähigkeit
Grenzwert für Trinkwasser (EU-Richtlinie)≤ 200 ppm
WHO-Grenzwert für Krisengebiete≤ 375 ppm
Grenzwert in Deutschland≤ 1400 ppm
Empfehlung in USA (Trinkwassernorm)≤ 500 ppm

Wenn man auf die Behauptung stößt, dass ausschließlich Wasser mit einem sehr niedrigen TDS-Wert ( ≤ 100 ppm) gesundheitsfördernd sei, ist das so nicht richtig. Es kommt nicht auf die Menge des Stoffes an – hohe Calcium- oder Magnesium-Werte sind beim Mineralwasser ja geradezu erwünscht –, sondern auf die Art des Stoffes. Selbst kleinste Mengen an Schwermetallen (z. B. Kupfer oder Blei) können extrem schädlich sein.

Gut zu wissen

Gesundheitsgefährdende Stoffe, die sich in Ihrem Trinkwasser befinden können, aber keine elektrische Leitfähigkeit aufweisen, können durch eine TDS-Messung nicht erfasst werden. Dazu zählen z. B.

  • Pestizide
  • Hormone
  • Medikamentenrückstände
  • Keime & Bakterien

Ein Osmosefilter? Der Weg zum gesunden Wasser?

Wie man an der obigen Tabelle sieht, reduziert ein Osmosefilter den ppm-Wert im Wasser auf ein Minimum. Nach dem Filterprozess sind sehr geringe TDS-Werte zwischen 0,1 ppm und 25 ppm nicht ungewöhnlich. Doch bedeutet das auch, dass mein Wasser nach der Filterung gesünder ist als davor?Ja und Nein! Das wäre nur der Fall, wenn die Annahme richtig wäre, dass nur ein niedriger TDS-Wert gesundes Wasser kennzeichnet. Um das genauer zu verstehen, müssen wir uns ansehen, wie ein Osmosefilter genau funktioniert:Wird das Wasser, dessen Qualität Sie verbessern wollen, durch einen Osmosefilter geleitet, sinkt damit der Anteil elektrischer Stoffe und der TDS-Wert fällt niedrig aus. Osmosewasser enthält daher keine oder wenig Minerale oder Salze. Würde man dem Wasser etwas Salz zugeben, würde der TDS-Wert sofort ansteigen. Doch damit würde das Wasser keineswegs ungesund werden. Umkehrt ist aus den besagten Gründen überhaupt nicht bewiesen, dass das nach einer Reinigung gemessene Wasser mit dem niedrigen TDS-Wert gesünder ist.

Zum Aussagewert des TDS-Wertes zur Wasserqualität

Hat man nun entweder einen µS-Wert oder ppm-Wert gemessen, dann hält man ein quantitatives Ergebnis in der Hand. Man weiß nun, dass man eine hohe oder niedrige Anzahl leitfähiger, gelöster Stoffe im Wasser hat. Dies können eben Minerale sein, die den regionalen Charakter des Wassers prägen. Minerale gehören in natürliches Quellwasser und bilden seinen typischen regionalbedingten Geschmack. Ob ein Wasser nun viele oder wenige Minerale hat, hängt ausschließlich von der Region ab und ist kein generelles Merkmal für dessen Güte oder gar Qualität. Tatsächlich macht der TDS-Wert allein keinerlei Aussage über die Reinheit und Wasserqualität, da viele belastende und gesundheitsschädliche Stoffe in der physikalischen Messung gar nicht erfasst werden können.

Ein Wasserfilter kann die Wasserqualität zwar nicht messen, aber erhöhen

Wenn Sie die Qualität des Wassers, das aus Ihrem Wasserhahn kommt, wirklich messen wollen, kommen Sie um eine chemische Analyse nicht herum. Nur wenn Sie die Wasserqualität in einem Labor prüfen lassen, erhalten Sie einen fundierten Befund darüber, welche Stoffe sich tatsächlich in Ihrem Leitungswasser befinden.

Tabelle: Mögliche Stoffkonzentrationen im deutschen Leitungswasser

Wenn Sie sichergehen wollen, dass solche Stoffe zuverlässig aus Ihrem Trinkwasser gefiltert werden, haben wir – je nach Stoff oder Rückstand, den Sie filtern wollen – die passende Wasserfilterkartusche im Angebot. Die Filterkartuschen Active, Active Plus+ und Nano weisen dabei verschiedene Stärken auf:

Kartusche Active
Bestseller
Active Plus+ Nano
Mineralien bleiben erhalten
Geruch, Geschmack, Trübungen, Chlor
Schwermetalle
Pestizide, Arzneimittelrückstände
Mikroplastik, Asbestfasern und Sedimente
Kalkreduktion
Keime und Bakterien ASTM F838-15A
Wechselintervall 4 Monate 4 Monate 6 Monate
Durchfluss

*Bei ca. 3 bar Wasserduck

 
Preis ab EUR ab EUR ab EUR
Active Kaufen Active Plus+ Kaufen Nano Kaufen

Schließlich haben alle Trinkwasserfilter von Albfilter eines gemeinsam: Alle Wasserfilter von Albfilter sorgen für sauberes und zugleich hochwertiges Trinkwasser – frei von Giftstoffen, aber mit wertvollen Mineralien und Spurenelementen. Damit können Sie also tatsächlich Einfluss auf die Wasserqualität nehmen, statt nur einen Messwert (TDS-Wert) zu ermitteln, der keine echte Aussage über die Qualität Ihres Wassers zulässt.

FAQs – Wichtige Fragen kurz erklärt

Was wird mit einem TDS-Messgerät gemessen?

TDS steht für „Total Dissolved Solids“. Das heißt nichts anderes, als dass der TDS-Wert die Summe der gelösten Feststoffe im Wasser angibt. Dazu zählen zum Beispiel Mineralien, Salze und Metalle. Das Gerät, das dafür eingesetzt wird, macht eine physikalische Messung. Es ermittelt die elektrische Leitfähigkeit des Wassers. Der Grad dieser Leitfähigkeit hängt von den Ionen, den elektrisch geladenen Molekülen, im Wasser ab. Leitfähig sind vor allem Salze, Mineralien und Metalle. Die Summe dieser gelösten Teilchen wird u. a. in ppm (parts per million) angegeben.

Warum sagt der ppm-Wert nichts über die Qualität von Wasser aus?

Der TDS-Wert (in ppm) gibt lediglich Aufschluss über die Menge an Stoffen in Ihrem Trinkwasser, die eine elektrische Leitfähigkeit aufweisen – z. B. Mineralien, Salze, Metalle. Wenn man von Wasserqualität spricht, kommt es nicht auf die Menge, sondern die Art des Stoffes an. Hohe Calcium- oder Magnesium-Werte, die dann zu einem hohen ppm-Wert führen, sind beim Trinkwasser ja nicht gerade unerwünscht.

Wie kann man Wasserqualität unabhängig messen?

Dafür gibt es leider keine Schnelltests für den privaten Gebrauch. Wenn Sie wissen wollen, welche Stoffkonzentrationen und Inhaltsstoffe sich wirklich in Ihrem Trinkwasser zu Hause befinden, können Sie das nur unabhängig messen, wenn Sie einen Labortest machen lassen.

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